Tag 1: Also der war nicht so arg, ich musste ein mechanisches Stück feilen, für das ich 3Std. Zeit hatte...
Ich habe es natürlich geschafft, und war sehr froh das ich nun mal 1/3 hinter mir hatte.

Tag 2: An diesem Tag war ich nicht mehr so nervös, weil ich die Prüfer schon kannte, und setzte mich hin, und "bastelte" den Verteiler zusammen (ein Verteiler ist das Teil, wo alle "drähte" zusammenlaufen... Also auf gut deutsch; Der Sicherungskasten)

Ich war schon nach ca. 2Std fertig, und studierte den Schaltplan und lernte auswendig was ich genau meinem Prüfer sagen werde. Da ich im Alphabet der letzte war, dachte ich kann ich mich eh noch entspannen, und relaxen..

Doch dem war nicht so; Einer der drei Prüfer kam heraus, und suchte einne freiwilligen: Tja der dumme war ich :-).      Ich betrat daher das Prüfungszimmer, drehte mich noch einmal verängstigt um, zu meinen Freunden, holte tief Luft und wartete was der Prüfer mich jetzt fragen würde.

Gottseidank waren die Fragen alle sehr leicht und ich konnte sie rasch beantworten...   Wieder draussen angekommen, wurde ich ausgefratschelt :-))   ca. 1-2Std später wurde ich wieder hereingeholt um nun endlich die Schaltung zu erklären...

Ich kann nur sagen: Ich hab das runtergeratscht, ich war so nervös, ich konnte mich nur selber hören was ich sage, aber es nicht bestimmen WAS ich sage..aber es war alles richtig *freu*. Dann ging es um die Funktion; Der Prüfer drückte dein Eintaster der erste Schütz (ist ein elektromagnetischer Schalter ähnlich einem Relais nur leistungsfähiger, und man kann durch eine niedrige Spannung hohe Spannung steuern) ging ans Netz, jetzt war das Zeitrelais (ist auch so wie ein Schütz, nur "zieht" es zeitverzägernd an) dran, es schaltete, betätigte den zweiten Schütz, plötzlich fiel der wieder aus und zog wieder an, und das 50x in der Sekunde (Frequenz in Mitteleuropa = 50Hz).. Ich wurde, wie mir Freunde berichteten, knallrot, und began fürchterlich zu schwitzen..

Da ich aber sofort wusste, wo der Fehler lag, konnte die Schaltung zwei Minuten später erneut geprüft werden, und diesmal funktionierte alles so wie es sollte *stolzsei*.

Tag 3: Das war wohl der ärgste Tag von allen. Das Fachgespräch.   Ich kam um circa. 8:30 morgens in die WIFI (dort kann man viele Kurse machen, und dort haben auch die Lehrlinge ihre Prüfung zum Facharbeiter).
So gegen 12:00 mittags wurde ich dann endlich zu der Prüfungskommission reingeholt. Ich betrat den Raum, drei Prüfer saßen vor einem Tisch, schauten mich böse an :-).   Ich setze mich, und began schrecklich zu zittern..Ich musste ihnen erklären was ich so gemacht habe die 3,5 Jahre bei J.A.W.

Nachdem ich das dann überstanden habe, fragten sie mich über Leuchtstoffröhren aus, da ich das angab als letzters zu montieren (Wir haben in den Werkstätten, die Leitungen ausgetauscht, weil diese schon veraltet waren. Dabei hatte ich auch einen Arbeitsunfall). Ich sollte den Starter erklären (der ist dazu da um die Leuchtstoffröhre zu zünden).   Nach vielem herumgestottere :-) hatte ich es nun endlich geschafft, und ich durfte den Raum verlassen. Circa 10min später, öffnete sich die Türe, und wir mussten alle wieder reingehen und über uns ergehn lassen, wer es geschafft hatte, und wer die Prüfung nochmal machen musste.

Als ich hörte das drei Personen durchgefallen waren, schluckte ich mal kräftig, weil ich dachte das kann nur ich sein.   Doch ich war nicht dabei *schweissvonderStirnwisch*. Als ich mein Zeugnis dann in meiner Hand gehalten habe, hätte ich am liebsten zu weinen begonnen, vor Freude, doch ich hielt mich zurück.

Einer ist sogar auf die Strasse hinausgerannt, und hat ganz laut geschrien "ÖSTERREICH, DU HAST EINEN FACHARBEITER MEEEEEHR"..
Tja dann fuhren wir halt in die Firma, zeigten unseren Chef die Zeugnisse, schüttelten die Hände und so weiter und so fort....

Tja das waren meine härtesten drei Tage meines Lebens :-)