Rubrik: TV Tagebuch – Starmania: Die böse Saat



derStandard.at – Kurz konnte man am vergangenen Freitag die Hoffnung hegen, dass so etwas wie Originalität – zumindest ansatzweise – eine Chance bekommen würde. Eine Art Marilyn Manson für die Kinderjause betrat auf ORF 1 die Starmania-Bühne und gab eine in jeder Hinsicht bedrohliche Version von American Pie zum – na ja – Besten. Einen Song, an dem immerhin durchaus auch schon Madonna gescheitert ist.

Doch der Osttiroler, der seinen Auftritt dem schlechten Einfluss von Aerosmith-Frontlippe Steven Tyler widmete, fiel in der Publikumsgunst ebenso durch wie bei der “Fachjury”. Dort textete die von MTV entliehene “Expertin” Mirjam Weichselbraun lieber über die Charakterzierde Pünktlichkeit, anstatt den Auftritt des “Next-Generation”-Vertreters zu bewerten. Gewonnen hat schließlich das Zahnfleisch-Model Armin Beyer, der sich als gerade 20-Jähriger total glaubwürdig durch eine Version von My Way bleckte: “Regrets, I have a few.” Hoffentlich.

Die weibliche Gewinnerin heißt Luise Gruber und ist Fitnesstrainerin. Sollte sich Stefanie Werger endgültig aus dem Schlagergewerbe zurückziehen – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt -, Luise könnte die Lücke locker füllen. “Künstlerisch” betrachtet.

Die böse Saat von Ö3 und Formatradio, sie geht bei Starmania auf wie ein Germteig. Das jahrelang betriebene Heranerziehen von Schweinsohren würde Talente nicht einmal dann erkennen, wenn sich ein solches tatsächlich zu Starmania verirren sollte. Allerdings ist diese Gefahr eher gering.





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kurios.at, 02. October 2003


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