Rubrik: Der Standard – Natur ist nicht herzig



derStandard.at – Der herzige Abu hat sich als das herausgestellt, was er immer war: ein wildes Tier, das den betreuenden Menschen zwar als Teil der sozialen Einheit akzeptiert, aber dann so behandelt, wie es bei Behauptungsritualen in der sozialen Einheit von Elefanten üblich ist. Damit muss man rechnen, wenn man Menschen auf nahe Distanz mit wilden Tieren zusammenbringt und eine Aussage über etwaige Kunstfehler im Tiergarten Schönbrunn kann man nur treffen, wenn man die Unfallrate mit anderen europäischen Zoo-Anlagen langfristig vergleicht.

Die größere Schwierigkeit wird vielleicht darin bestehen, etwas älteren Kindern, die Abu eben noch zugejubelt haben, zu erklären, dass er einen Menschen getötet hat. Und vielleicht sollte man auch älteren Politikern, die sich gefährlich weit über eine niedrige Brüstung beugen, um ihr Paten-Nilpferd zu streicheln, erklären, dass es sich hier ebenfalls um grundsätzlich gefährliche, unvermutet aggressive Wildtiere handelt, die dann gar nicht so lustig sein können, wie sie ausschauen.

Ob es nun ein kleiner Elefantenbulle ist oder eine plötzliche Flutwelle an einem paradiesischen Badestrand oder der unschuldige weiße Schnee: Natur ist nicht herzig.





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kurios.at, 01. February 2005



Kategorie: Allgemein

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