Zwei Liter Wein rektal genossen



AACHEN – Nackt und tief bewusstlos fand das Rettungsteam den Mann vor seiner Duschkabine. Der Boden des Badezimmers war
kotverschmutzt, und auf der Mischbatterie stand eine Fünfliter-Weinflasche, aus der ein Schlauch hing …
Nach Angaben der Ehefrau hatte die Flasche etwa zwei Liter Wein enthalten. Die Notärzte reimten sich eins und eins zusammen
und fuhren den Mann unter der Verdachtsdiagnose “akute Alkoholvergiftung” schnellstens in die Klinik. Während der Fahrt
erbrach der Intoxikierte mehrmals. Der im Krankenhaus bestimmte Blutalkoholspiegel lag bei 1,7 Promille. In den folgenden
zwei Stunden klarte der Patient zunehmend auf. Er wirkte aggressiv und uneinsichtig und erklärte bei der psychiatrischen
Anamnese, er habe sich selbst schon mehrfach – zwecks sexueller Erregung – Darmspülungen mit verschiedenen Substanzen
verabreicht. Die Klysmaphilie wurde in der Literatur mehrfach beschrieben, berichtete Dr. Marcus Lancxe9 von der Klinik
für Anästhesiologie der RTWH Aachen gegenüber Medical Tribune. Manche Patienten kommen im Rahmen von Selbstexperimenten
auf die ungewöhnliche Sexualpraktik, bei manchen läuft die Entwicklung über andere sexuelle Deviationen. Eine Therapie
kann sich schwierig gestalten, da kaum einer der Patienten sein Verhalten unterbinden möchte.

Leber stört nur
Besonders gefährlich kann ein Alkohol-Einlauf auf Grund der guten Resorptionsfähigkeit des Rektums werden. Da bei der
ersten Kreislaufpassage auch die Leber umgangen wird, resultiert innerhalb kürzester Zeit evtl. eine massive Intoxikation.
Die Behandlung, so der Anästhesiologe, könne nur symptomatisch erfolgen, eine Magenspülung trage selbstverständlich nicht
zur Dekontamination bei. Sollte ein Klysmaphilie-Patient kreislaufinstabil werden, muss man auch an eine Rektumperforation
denken.





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kurios.at, 11. October 2005



Kategorie: Allgemein

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