Warnung vor Pommes-Engpass
Frittierbares dringend gesucht
Zuerst der lange Winter, dann die anhaltende Hitze mit kaum einem Tropfen Regen:
Die heimischen Bauern haben es heuer nicht leicht. Vor allem bei Erdäpfeln gibt es Ernteausfälle. Die Knollen sind
heuer viel kleiner als sonst – zu klein für Pommes frites.
Das Angebot an besonders großen Erdäpfeln, die zur
Produktion der Kartoffelstäbchen benötigt werden, fällt heuer besonders knapp aus. In Österreich fiel die Ernte
bei frühen und mittelfrühen Speisekartoffeln um 17 Prozent magerer aus als letztes Jahr.
Pommes-Rohstoff wird knapp
Der Deutsche Bauernverband (DBV) warnte am Sonntag davor, dass der Rohstoff für Pommes frites
knapp werden könnte. Frittierbare Ware für die Herstellung von Pommes werde von den Produzenten bereits fieberhaft in
ganz Deutschland gesucht, so der DBV.
In Deutschland betragen die Ertragseinbußen bei der Kartoffelernte laut Schätzungen
des DBV bis zu 20 Prozent. Insgesamt werden in Deutschland heuer Einnahmenausfälle in dreistelliger Millionenhöhe erwartet,
davon allein etwa 150 Mio. Euro im Bundesland Brandenburg.
Bauern müssen selbst zukaufen
Besonders schlimm trifft es in Österreich wie in Deutschland jene Bauern, die mit den Pommes-Herstellern fixe Lieferverträge abgeschlossen haben. Sie
müssen nun meist selbst von anderen Bauern die versprochenen größeren Knollen zukaufen.
Trotzdem müssen sich
Pommes-Freunde heuer offenbar auf kleinere Fritten einstellen. Laut dem DBV werden zumindest in Deutschland bereits
Kartoffeln verwendet, die unter normalen Umständen nie den Weg in die Fritteuse finden würden.
Kommt das Schlimmste
noch?
In Deutschland wird bereits umfassende Hilfe für die Bauern gefordert, auch wegen Ausfällen bei Raps und Getreide
von bis zu 15 Prozent. Zusätzlich klagen deutsche Bauern über die Pflicht, oft unwillige Arbeitslose als Erntehelfer
einsetzen zu müssen.
In Österreich steht es um die Ernte nicht ganz so schlimm. Bei Raps und Erbsen entspricht der
Ertrag dem Vorjahr, die erste Heuernte ist nur leicht rückläufig. Was den momentan reifenden Aufwuchs angeht,
bereitet die Trockenheit den Bauern allerdings immer mehr Kopfzerbrechen.
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Kategorie: Allgemein
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