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Für seine Karte hat Jürgen Wollina 700 Geschichten, 6250 Seiten, 37500 Bilder auf kartografische Hinweise durchsucht? Dann hat er 260 kleine Karten (sechs mal sechs Zentimeter) gezeichnet und daraus die einen Quadratmeter große Karte erstellt.
Als kleiner Junge in Kreuzberg lernt er mit Donald-Comics das Lesen. Am 23. Geburtstag ein Schlaganfall, seitdem kann er nur noch mit rechts zeichnen. Die Frau verlässt ihn. Der gelernte Kartograf rappelt sich wie Donald auf, studiert, heiratet seine Krankengymnastin. Dann, 1994, wird Wollina Donaldist. Er ist nun einer von denen, die Berichte aus Entenhausen nicht nur lesen, sondern sie leben. Ein Jahr später legt der Diplom-Ingenieur für Landkartentechnik los. ?In den Berichten des Zeichners Carl Barks tauchten 23 kleine Landkarten auf. Das war der Anfang.? |
Dann wurde geforscht, Tag und Nacht. Jahrelang. Erst 2004 beginnt er mit den ersten Zeichnungen. Wollina, jetzt Frührentner, springt nachts aus dem Bett ? aus Angst, Fehler eingebaut zu haben. Er rennt zum Computer, zu den Regalen mit den Heften, vergleicht und geht beruhigt schlafen. ?Viele haben nur gesagt: ,Das schaffst du niemals.? Wollina lächelt. Donaldisten suchen nach Fehlern in der Karte. Sie finden keine.
Als Jürgen Wollina kurz vor Weihnachten 2008 sein Lebenswerk vollendet, geht er zur Feier des Tages mit Ehefrau Gundula ins Restaurant. Er bestellt keine Ente.
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kurios.at, 18. February 2009 |
Tags: entenhausen, jürgen wollina, stadtplan
Kategorie: Allgemein
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