Archive der Kategorie ‘Allgemein’
Tuesday, February 1st, 2005
Rubrik: Der Standard – Natur ist nicht herzig
derStandard.at – Der herzige Abu hat sich als das herausgestellt, was er immer war: ein wildes Tier, das den betreuenden Menschen zwar als Teil der sozialen Einheit akzeptiert, aber dann so behandelt, wie es bei Behauptungsritualen in der sozialen Einheit von Elefanten üblich ist. Damit muss man rechnen, wenn man Menschen auf nahe Distanz mit wilden Tieren zusammenbringt und eine Aussage über etwaige Kunstfehler im Tiergarten Schönbrunn kann man nur treffen, wenn man die Unfallrate mit anderen europäischen Zoo-Anlagen langfristig vergleicht.
Die größere Schwierigkeit wird vielleicht darin bestehen, etwas älteren Kindern, die Abu eben noch zugejubelt haben, zu erklären, dass er einen Menschen getötet hat. Und vielleicht sollte man auch älteren Politikern, die sich gefährlich weit über eine niedrige Brüstung beugen, um ihr Paten-Nilpferd zu streicheln, erklären, dass es sich hier ebenfalls um grundsätzlich gefährliche, unvermutet aggressive Wildtiere handelt, die dann gar nicht so lustig sein können, wie sie ausschauen.
Ob es nun ein kleiner Elefantenbulle ist oder eine plötzliche Flutwelle an einem paradiesischen Badestrand oder der unschuldige weiße Schnee: Natur ist nicht herzig.
Tuesday, November 9th, 2004
Zittern am Zaun
derStandard.at – Wochen-, ja monatelang haben wir Europäer uns nun Sorgen gemacht über den Ausgang der US-Wahlen und was war der Dank? “Richtige Amerikaner sind nicht interessiert
an eurer schwuchtelarschigen, Tee schlürfenden Meinung!” Die linksliberale britische Zeitung Guardian hatte ihre Leser aufgefordert, Wählern in Ohio E-Mails zu
schicken, um sie davon abzuhalten, für George W. Bush zu stimmen (Ohio galt als entscheidend für den Wahlausgang), und hatte etliche Reaktionen dieser Art
erhalten. Zugegeben, es war eine ziemlich bescheuerte Idee vom Guardian, aber andererseits besteht kein Zweifel, dass von dieser Wahl ziemlich viel für den
Rest der Welt abhing.
Die Experten und Leitartikler, die meinten, ein Sieger Kerry wäre vielleicht im Ton, nicht aber in der Substanz anders als Bush, haben übrigens einen ziemlichen
Blödsinn verzapft. Denn wer außer Bush beginnt einen unnötigen Krieg mit einer erlogenen Begründung und monumentaler Inkompetenz, der zehntausende irakische
Zivilisten das Leben kostete und weiter kostet; ein Krieg, der den islamischen Terrorismus nicht beseitigt, sondern multipliziert? Wir hatten jeden Grund,
uns vor Bushs Wiederwahl zu fürchten.
Tuesday, November 9th, 2004
Brite starb eingesperrt im Schlafzimmerschrank
Ein Brite ist nach einer Woche “Gefangenschaft” im eigenen Schlafzimmerschrank ums Leben gekommen. Der allein stehende Ronald McClagish (51) aus dem
englischen Murrow war nach Angaben der “Times” von heute dabei, das geräumige Möbelstück von innen zu putzen, als aus unbekannter Ursache ein in der
Nähe stehender weiterer Schrank umfiel und dem Mann den Weg aus dem Wandverschlag versperrte.
Todesursache Bronchitis
Wie eine Untersuchung ergab, versuchte McClagish zunächst vergeblich, die Schranktür von innen aufzudrücken. Als das nicht gelang, schraubte er eine
Stück Kupferohr von einer frei liegenden Wasserleitung ab – was ihn letztlich das Leben kostete.
Denn nun floss nach den Angaben unablässig Wasser aus der Leitung und durchnässte den Eingeschlossenen, der sich nicht befreien konnte. Der Mann wurde
erst eine Woche nach seinem Tod gefunden, als ein Nachbar die Polizei verständigte. Als Todesursache wurde eine schwere Bronchitis festgestellt, die
McClagish sich vermutlich in seinem nassen und dunklen Gefängnis zuzog.
Tuesday, October 26th, 2004
Google ohne Spam- und Dialerseiten
Nicht nur bei den Internetsurfern ist Google die meistgenutzte Suchmaschine. Auch windige Geschäftemacher verunreinigen bevorzugt die Google-Datenbank mit fingierten Einträgen. Im harmlosen Fall, um den User auf eine Seite zu locken, zu der er gar nicht wollte. Im weniger harmlosen Fall wird versucht, den Usern auf so einer Seite einen Trojaner oder einen Dialer unterzuschieben.
Spam- und Dialerseiten Googlefilter erkennt Spam- und Dialerseiten und markiert diese als solche in den Google-Ergebnislisten. Die programmeigene Datenbank mit den neusten Spamseiten wird täglich automatisch aktualisiert. Findet der User selbst eine dem Googlefilter unbekannte Spamseite, steht es ihm frei, die betreffende Seite mit einem Mausklick dem Filtertechnics-Zentralrechner zu melden. Der Zentralrechner dient als Sammel- und Auswertungsstelle für alle eingehenden Spam- und Dialerseiten.
Der Googlefilter 1.0 ist nicht von Google selbst, sondern ein Produkt vom Drittanbieter Filtertechnics.de. Das Programm wird kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt unter filtertechnics.de. In Version 1.0 wird nur der Internet Explorer als Browser unterstützt.
Tuesday, October 26th, 2004
Journalist im Irak dank Google frei
Ein australischer Journalist, der Mitte Oktober im Irak entführt wurde, befindet sich wieder in Freiheit – weil die Entführer sich mit der Internet-Suchmaschine Google von dessen Neutralität überzeugt hatten, berichtet “Spiegel Online”.
John Martinkus, ein erfahrener Kriegsreporter, hatte für den australischen Fernsehdienst SBS an einer Reportage über den schiitischen Rebellenführer Moktada al-Sadr gearbeitet, als er, auf vermeintlich sicherem Gelände, direkt gegenüber der australischen Botschaft in Bagdad von Unbekannten verschleppt wurde. Die Geiselnehmer verhörten Martinkus und bedrohten ihn mit dem Tode – offenbar glaubten sie, er sei Mitarbeiter der Amerikaner.
Nach 24 Stunden frei Erst nachdem die Entführer die Angaben des Reporters mittels Google überprüft hatten, änderte sich deren Verhalten: “Als sich herausstellte, dass ich unabhängiger Journalist bin und die Besatzung nicht unterstütze, wurde ich mit Respekt behandelt”, sagte Martinkus. 24 Stunden nach seiner Entführung war er wieder frei.
Tuesday, October 26th, 2004
Das menschliche Gehirn mag´s gern kompliziert
London (pte, 16. Okt 2004 10:00) –
Das menschliche Gehirn reagiert schneller, wenn Signale von vielen unterschiedlichen Orten gesendet werden. Der Neurowissenschaftler Greg Davis von der Cambridge University hat dies in mehreren Experimenten festgestellt. Dies berichtet Nature http://www.nature.com. Die Forschungsergebnisse sollen besonders für die Displays von Piloten genutzt werden.
Der beste Weg um auf multiple visuelle Signale zu reagieren, sei es die Objektanzahl auf einem Display zu erhöhen und jedem eine spezifische Rolle zuordnen, meint Davis. Es gäbe eine Gehirnwindung, bekannt als der “magnozelluläre Weg”, die Veränderungen zwischen einzelnen Objekten sehr schnell wahrnimmt. Für einen Piloten ist dies ohne Zweifel ein entscheidendes Kriterium. Im Gegensatz dazu werden Veränderungen innerhalb eines bestimmten Objekts von dem so genannten “parvozellulärenWeg” wahrgenommen. Bisher wurden die Instrumententafeln in Flugzeugen nur auf diese Gehirnwindung ausgerichtet. Man war der Meinung mehrere Features in einem visuellen Objekt zu kombinieren, wäre die beste Möglichkeit jemanden schnell vor einer Veränderung zu warnen. Zum Beispiel durch ein Objekt, das seine Farben in unterschiedlicher Art und Weise verändert.
In einem Versuch erzeugte der Wissenschaftler aus Cambridge ein Computerdisplay aus mehren Kreisen. Einer der Kreise hatte eine große Kerbe. Während des Tests erschien eine zweite Einkerbung in demselben Kreis oder in einem zweiten Kreis. Die Testpersonen reagierten auf Veränderungen um 100 Millisekunden schneller, wenn die Einkerbungen in getrennten Kreisen erschienen.
Neurowissenschaftler planen diese Erkenntnisse in Zukunft zu nutzen, um Cockpit-Displays zu designen, die die Reaktionszeit des Piloten verbessern, indem beide Gehirnwindungen stimuliert werden. So sollen beispielsweise Objekte verwendet werden, die aus- und angehen und gleichzeitig verschiedene Farben haben.
Tags: gehirn, medizin
Sunday, October 24th, 2004
Chatten kann zu psychischen Störungen führen – Das Leben wird virtuell – Menschen könnten sich aus dem realen Leben zurückziehen
Die exzessive Nutzung von Internet-Chats und Computerspielen kann nach Ansicht eines Mediziners zu nachhaltigen psychischen Störungen führen. “Der Alltag verlagert sich immer mehr auf die digitale Ebene. Eine Gefahr liegt dabei darin, dass sich Menschen zunehmend aus dem realen Leben zurückziehen”, sagte jetzt Dr. Bert te Wildt von der Abteilung für Klinische Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Differenz zwischen der virtuellen und der realen Welt “Wenn die Differenz zwischen der virtuellen und der realen Welt zu groß ist, können Depressionen entstehen.” Dies gelte besonders für Menschen, die unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, sich im Netz oder in Spielen aber als Held fühlen. “Die Rückkehr in die Realität kann dann ganz besonders bitter sein, zu einer permanenten Enttäuschung und letztlich zu einer Depression führen”, sagte te Wildt. “Bei manchen Menschen drücken sich diese Enttäuschungen eher in Aggressionen aus. Da gibt es dann einen Hunger nach extremen realen Erfahrungen, bis hin zu ausgeübter Gewalt.” Einen ursächlichen Zusammenhang nachzuweisen, sei wissenschaftlich aber schwierig.
Identitätsstörungen Dass das Internet die Möglichkeit bietet, anonym aufzutreten und in andere Rollen zu schlüpfen, könne in exzessiver Form auch Identitätsstörungen zur Folge haben. “Es gibt offenbar ein Bedürfnis von Menschen, verschiedene Rollen anzunehmen und dadurch ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften auszuleben. Die Frage ist, inwieweit das dazu führen kann, dass Menschen ihre Kernidentität aufgeben”, meinte Wildt.
Friday, October 15th, 2004
Gelähmter sendet E-Mail mit Gedanken – Implantierter Mikrochip ermöglicht Computerspiele
Foxborough (pte, 14. Okt 2004 10:27) –
Ein pillengroßer Gehirnchip erlaubt es einem querschnittgelähmten Mann mit seinen Gedanken E-Mails abzufragen und Computerspiele zu spielen,
berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Das elektronische Bauteil
kann an hundert Neuronen andocken und ist damit das bisher empfindlichste Implantant, das es gibt.
Bisher ist es möglich, dass
Querschnittgelähmte Computer mit Hilfe von Augen oder mit der Zunge steuern. Aber die Muskelfunktionen limitieren diese Technik. Außerdem ist
es für die Betroffenen sehr schwer, da sehr viel Training nötig ist. Mehr als eine Dekade lang haben Forscher nach einer Möglichkeit gesucht,
mithilfe von Gehirnimplantaten zu arbeiten. Das Unternehmen Cyberkinetics in Foxborough, Massachusetts hatte den Chip
BrainGate bereits im Frühjahr 2004 hergestellt.
Das Implantat ist so leistungsfähig, dass der 24-jährige Patient in der Lage ist, den Computer mithilfe seiner Gedanken ein- und
auszuschalten und daneben auch noch zu sprechen und seinen Kopf zu bewegen. Nun plant das Unternehmen auch noch bei weiteren vier
Patienten diesen Chip zu implantieren.
In der Zwischenzeit arbeiten aber auch andere Unternehmen wie etwa das in Atlanta
befindliche Unternehmen Neural Signals an ähnlichen Erfindungen. Manche Forscher arbeiten an Chips, die mittels nicht invasiver
Technologien die Gedanken der Patienten lesen können. Die Erfinder von BrainGate sehen aber darin keine wirkliche Chancen, denn
der direkte Draht zu den Gehirnneuronen ermöglicht erst tatsächliche Veränderungen. “Dieser Chip hat 100 Elektroden, die theoretisch in
100 Neuronen andocken können”, so Jon Mukand, der an der Entwicklung von BrainGate beteiligt war. Das mache diese Technologie noch schneller
und flexibler.
Monday, September 20th, 2004
Körperuhr verhindert Reisen ins All – 24-Stunden-Rhythmus stört bei Erforschung des Weltraums
London (pte, 20. Sep 2004 10:07) –
Britische Forscher sind der Annahme, dass die menschliche Körperuhr für die weitere Erforschung des Weltraums extrem hinderlich ist.
Untersuchungen haben ergeben, dass schon alleine die um 39 Minuten längeren Tage am Mars ein Problem darstellen können, berichtet
BBC-Online http://news.bbc.co.uk. Die Wissenschaftler haben auch das Schlafverhalten im All
und das menschliche Verhalten auf Unregelmäßigkeiten untersucht.
Russell Fosters Wissenschaftsteam vom Imperial College in London hat in
Zusammenarbeit mit dem US National Space Biomedical Research Institute (NSBRI) http://www.nsbri.org herausfinden wollen, wie die Astronauten entfernt der Erde überleben können. Für die Forscher ist der 24-Stunden-Rhythmus des Menschen kritisch.
Das All ist das schlimmste “Schicht-Arbeitsprogramm” – zu diesem Schluss kommen die Forscher. Die vordringlichste Aufgabe liege darin, dass
die Forscher genügend Schlaf kriegen. In bisherigen Allmissionen hatten die Astronauten zum Teil bis zu zwei Stunden weniger Schlaf als auf der Erde.
Vorhergehende Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere bei Nachtschicht-Arbeitern längerfristig zahlreiche gesundheitliche Problem auftreten.
Auch das Unfallrisiko steigt extrem an. So fanden die Forscher heraus, dass sogar drei Tage nach der letzten Nachtschicht das Risiko immer noch um
50 Prozent höher ist, als bei normal Arbeitenden.
“Während sich die Wissenschaft den zahllosen technischen Problemen bei Allmissionen
durchaus bewusst ist, ist der Faktor menschliche Gesundheit schlecht erforscht”, so Foster. Für die menschliche Uhr beträgt der Tag exakt 24
Stunden und elf Minuten. Korrigiert wird dies zusätzlich durch das Licht. Das verminderte Licht im All lässt eine Anpassung an ein anderes
System nicht zu. Dadurch wird der Schlafrhythmus völlig gestört. Der Experte fürchtet, dass in einem halbwachen Zustand die Gefahr einer Katastrophe im All extrem steigt.
Monday, September 20th, 2004
Peinlicher Fehler der Filmindustrie: – Linux-Verband soll Raubkopien vertreiben
derStandard.at – US-amerikanische Filmlobby schickte Mahnung für vermeintliche Raubkopien auf Servern – Filme entpuppten sich als Entwicklertools
Einen peinlichen Fehler bei der Verfolgung von Raubkopierern leistete sich die US-amerikanische Filmlobby Motion Pictures Assiociation of America (MPAA): Diese forderte in einem Schreiben an den australischen Linux-Verband, dass die auf den Webservern von Linux Australia entdeckten Raubkopien von Filmen umgehend entfernt und Inhaber der Accounts ausgeforscht werden sollten. allerding shandelte es sich bei den vermeintlichen Raubkopien um Linux-Entwicklertools.
“Twister” und “Grind” Die MPAA entdeckte auf den Webservern von Linux Australia Kopien der Filme “Grind” und “Twister” und forderte die Verantwortlichen auf, entsprechende Schritte einzuleiten, um die illegalen Kopien einzudämmen. Auf der Webseite finden sich tatsächlich Verweise auf Dateien mit solchen oder ähnlichen Namen beziehungsweise Namensbestandteilen, und zwar zu den Entwicklertools Twisted und Valgrind. Linux Australia kündigte nun Gegenmaßnahmen an, da die MPAA ihrer Meinung nach blindlings mit Schlüsselwort-Überprüfungen nach Raubkopien suche und danach ohne entsprechende Gegenchecks Aufforderungen zum Entfernen der Angebote versende.
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