Archive der Kategorie ‘Allgemein’

Tuesday, March 16th, 2004

AT:SEARCH sucht in 0,03 Sekunden in 2,4 Mio. Seiten



Salzburg/Wien (pte, 11. Mär 2004 08:05) – Mit AT:SEARCH ist eine neue österreichische Suchmaschine gelauncht worden, die sich technisch und optisch an das Vorbild Google anlehnt. Die Search-Engine beschränkt sich rein auf österreichische Seiten und hat bereits 80 Prozent aller at-Domains gespeichert. Die durchschnittlichen Suchzeiten liegen bei etwa 0,03 Sekunden. Ein schneller Traffic wird laut AT:SEARCH durch eine C++-Filestruktur in Verbindung mit SQL und einem Linux-Cluster erreicht.

Zu den Features gehören neben der Anzeige von Suchergebnissen mit komplettem Seiteninhalt auch die Suche nach verschiedenen Algorithmen. Zusätzlich können einzelne Ergebnis ausgeblendet werden, um auch Laien die Differenzierung von Spam gegenüber normalen Seiten zu erleichtern. Sites, die im Web-Verzeichnis (DMOZ) eingetragen sind, werden via Screenshot neben dem Suchergebnis eingeblendet. Die Sortierung der Ergebnisse kann nach Änderungsdatum oder Seitenbetreiber individuell vorgenommen werden.

Finanziert wird der neue Suchknecht über keyword advertising, Banner bleiben den Suchenden daher erspart. AT:SEARCH verweist auch auf die, im Vergleich zur Konkurrenz, sehr schnellen Anmeldezeiten. Nach der Anmeldung einer Seite ist diese bereit nach 15 Minuten im AT:SEARCH-Index zu finden. “Der User kann unsere Suchmaschine, wie eine Software, nach eigenen Bedürfnissen anpassen. Zwei Wochen nach dem Start zählen wir bereits über 75.000 Suchanfragen täglich. Unser Ziel ist es aber, bis zum Herbst 2004 Marktführer am österreichischen Suchmaschinen-Markt zu werden”, kommentiert AT:SEARCH-Betreuer Werner Noisternigg.

Friday, March 5th, 2004

Falscher Knopfdruck: Intimes E-Mail ging um die Welt



Ein sehr intimes E-Mail einer jungen Managerin ist durch einen falschen Knopfdruck zum Gesprächsstoff von Millionen Briten geworden.
Die eigentlich nur für ihren Freund bestimmte Botschaft ging durch ein Versehen um die Welt und wurde von britischen Boulevardzeitungen
wie “Daily Mail” und “Daily Mirror” genüsslich wiedergegeben.

Peinlich

Die 25-jährige Londonerin hatte ihrem Freund von einer Geschäftsreise aus Australien geschrieben und sich erkundigt, ob ihm der gemeinsame
Telefonsex genauso gut gefallen habe wie ihr. Sie schloss mit der Bemerkung, dass sie jetzt noch eine “schleimerische Dankes-Mail” an eine
Reihe von Kunden schreiben müsse. Dann drückte sie irrtümlich auf “reply all”. Da sie von ihrem Freund zuletzt ein Mail erhalten hatte, die
auch noch an 30 Bekannte adressiert war, landete alles auch in deren Postfach. Viele fanden die Nachricht so amüsant, dass sie sie sofort weiterschickten.

“Begeisterte Zuschriften”

Inzwischen hat die Verfasserin zwar schon viele begeisterte Zuschriften erhalten, könnte aber ihren Job verlieren: “Es ist gegen unsere
Richtlinien, obszöne E-Mails zu versenden”, teilte ihr Arbeitgeber, eine Berufsberatungsfirma, mit. Ihr Freund nannte den Vorfall “peinlich”.

Friday, March 5th, 2004

Greifen, allein mit der Kraft des Denkens



Grazer Wissenschaftern gelang eine Weltsensation: Sie konnten einem Querschnittgelähmten seine Fähigkeit zum Greifen zurückgeben. Mit einem System, das allein durch Gedanken gesteuert wird, die ein Computer in elektrische Impulse umwandelt.

Graz/Wien – Urlaub auf Malta. Badeunfall. Der 22-jährige Thomas bricht sich das Rückgrat, sein Rückenmark wird zwischen viertem und fünftem Halswirbel fast vollständig durchtrennt. Seitdem ist der Steirer querschnittgelähmt: Er sitzt im Rollstuhl, kann den rechten Arm überhaupt nicht mehr bewegen. Links haben ein paar motorische Nervenstränge den Unfall vor fünf Jahren überlebt, sodass er den linken Arm heben kann. Hand und Finger sind auch links gelähmt.

Dennoch – heute kann Thomas wieder allein essen und trinken, benutzt dazu seine Hand und Finger. Möglich wurde dies, weltweit erstmalig, durch Forscher der Technischen Universität Graz unter Leitung von Gert Pfurtscheller, Vorstand des Instituts für Elektro- und Biomedizinische Technik: Sie kombinierten das “Brain-Computer-Interface” (BCI) mit der Elektrostimulation von Muskeln. Anders ausgedrückt – sie schufen eine Art Mensch-Maschine-Symbiose. Wie die funktioniert? Thomas denkt, der Computer rechnet, schickt elektrische Impulse, die Hand greift zu. Und lässt wieder los, wenn Thomas dran denkt.

Das Prinzip des BCI basiert auf zwei Tatsachen: Denken ist eine Nervenaktivität, die im Gehirn elektrische Ströme fließen lässt. Und diese sind mit dem “Elektroenzephalogramm” (EEG) messbar. Dabei nehmen Elektroden die Spannungen am Kopf ab.

Das Problem: Die Spannungen, die das EEG registriert, sind extrem klein, liegen bei Mikrovolts. Und das, obwohl die elektrische Aktivität in Nervenzellen des Hirns bis zu tausendmal größer ist. Durch Abstand bis zur Schädeloberfläche und anatomische Gegebenheiten werden die Signale jedoch geschwächt. Um solch kleine Spannungen zu messen, sind spezielle Verstärker notwendig – welche die Grazer erfolgreich konstruierten.

Die so verstärkten Gehirnströme werden an einen Computer weitergeleitet, der sie mittels spezieller Software in binäre Signale umrechnet. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Der Rechner splittet die eingehenden Hirnimpulse auf in “zugreifen” und “loslassen”.

So simpel funktioniert das System natürlich nicht, denn wie weiß der Computer, woran Thomas gerade denkt? Myriaden von Denk- und anderen Aktivitäten münden in eine Vielzahl unterschiedlicher elektrischer Signale, die das menschliche Gehirn in jeder Sekunde aussendet. Welches steht da fürs Zugreifen?

Zur Lösung dieses Problems bedienten sich die Forscher eines ungelösten physiologischen Phänomens: Etwa eine halbe Sekunde, bevor ein Mensch eine Bewegung ausführt, ändern sich die Hirnströme. Dieses nur wenige Millionstel Volt kleine, aber hoch spezifische “Bereitschaftspotenzial” zeigt an, dass der Mensch eine Bewegung plant: ein vom Computer identifizierbarer Impuls. Nun mussten alle Beteiligten lernen, diesen Impuls und anschließende Bewegungssignale zu koordinieren. Also lernten sie gemeinsam, Thomas und der Computer.

Gemeinsames Lernen

Der Rechner lernte über Datenbeispiele, die EEG-Muster von Thomas zu klassifizieren und entsprechend auszuwerten. Umgekehrt beeinflusste die mental gesteuerte Computerreaktion, auf einem Bildschirm sichtbar gemacht, die Gehirnaktivität von Thomas. Dieser musste lernen, “sein EEG bewusst zu beeinflussen”, erklärte Pfurtscheller Dienstag dem STANDARD. Dies gelang, indem sich der Steirer vorstellte, beide Füße zu bewegen, und erst danach an Handbewegung dachte.

Der letzte Schritt, die Stimulation der entsprechenden Hand- und Fingermuskeln, die sich mittels elektrischen Impulsen über Elektroden am Unterarm zum Kontrahieren und Entspannen anregen lassen, war dann leicht, diese Technik war vorhanden.

Die Greifsequenz erfolgt laut Pfurtscheller in drei Phasen: Zuerst öffnen sich die Finger, dann schließt sich die Hand und schließlich öffnen sich die Finger wieder – “Thomas muss nur konzentriert genau an diese Bewegungen denken”. Damit habe der Steirer ein großes Stück an Lebensqualität wiedergewonnen. “Das ist erst der Anfang”, konstatierte Pfurtscheller.

Für die alltägliche Praxis sei die Verkabelung zwischen Computer und Elektroden an Unterarm und Kopf außerhalb des Körpers nicht tauglich. “In einem Projekt mit den USA arbeiten wir daran, die Elektroden ins Gehirn zu implantieren.” Mitsamt fingernagelgroßem Sender und Verstärker, der die Denkimpulse über Funk nach außen leitet, an einen tragbaren Computer, der die Elektroden an den gelähmten Extremitäten steuert. Der erste Versuch soll in etwa vier Jahren erfolgen.

Copyright by derStandard.at und Andreas Feiertag, Oktober 2003
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Feiertag. Vielen Dank.

Sunday, February 15th, 2004

Großer Bruder mit Kindsweglegung



derStandard.at – Ein bis zum Hemdkragen tätowierter Harley-Davidson-Rocker schlägt sich mit der Axt einen Nagel in die Nase: “Hauptsache, es wird geil!”
Eine Stripperin meint vor dem Einzug ins Big Brother-Haus, dass sie keine Probleme damit habe, sich nackt zu zeigen. Und, ja, sie werde wohl ihr zwei Jahre altes Kind schon auch vermissen – aber “das wohnt ohnehin bei den Großeltern, wegen meiner Arbeitszeiten”.

Die Bild-Zeitung schäumt pflichtgemäß: “Es ist die herzloseste Geschichte, seit es Fernsehen in Deutschland gibt.” Deutschlands moralischstes
Blatt droht mit einem Besuch des Jugendamts im Container.

Ein ebenfalls stark tätowierter Jüngling meint, er hoffe, dass er als Insasse im ab sofort ein ganzes Jahr lang täglich auf RTL 2 laufenden
Big Brother V “nicht zu früh wieder rauskomme”. Moderatorin Ruth Moschner ergänzt, sie habe es auch nicht gern, wenn bei ihr jemand zu früh kommt.

Weiters wird das in drei Bereiche (“Luxus”, “Normal”, “Survivor”) und durch Stahlgitter geteilte Haus jetzt von einem ehemaligen Erotikmodel
bewohnt, das offensichtlich großen Wert darauf legt, dass kosmetische Interventionen nicht an der Hautoberfläche Halt machen. Der Rest setzt
sich aus üblichen, aber einstweilen sozial nicht weiter auffälligen Verdächtigen der Generation Ballermann zusammen. Dialog zwischen “Luxus”-
und “Normal”-Bereich: “Was habt ihr zu Trinken im Kühlschrank?” – “Bier.” – “Geil! Wir haben hier nur Champagner.”

365 Tage sollen bis zu 15 Kandidaten um eine Million Euro Preisgeld für den letzten, in jeder Hinsicht im Container Zurückgebliebenen ihre
Lebenszeit totschlagen. Mit “Matches”, “Challenges”, Nasenbohren, Tittenlüpfen, Extrem-Fadisiering und bitte, bitte auch jede Menge Poppen.

Eine Hoffnung: Sollten aggressive Außerirdische an unserem Planeten vorbeikommen und überlegen, diesen zu erobern, und dabei zufällig über
Satellit RTL 2 empfangen, werden sie vermutlich mit ihrer Raumflotte abdrehen. Es wäre schade, an die Erde auch nur einen Lasertorpedo zu verschwenden.

Thursday, February 12th, 2004

Australier schwamm mit hartnäckigem Hai ans Ufer



Ein australischer Schwimmer hat einen bisswütigen Hai, der sich partout nicht abschütteln lassen wollte, kurzerhand mit an Land genommen.

Luke Tresoglavic schwamm am Caves Beach etwa 110 Kilometer nördlich von Sydney, als sich ein 60 Zentimeter kleiner Wobbegong-Hai an seinem Bein festbiss, wie das australische Fernsehen heute berichtete.

“Ich packte ihn augenblicklich so fest, wie ich konnte, mit beiden Händen, damit er zu schütteln aufhörte”, berichtete Tresoglavic. Da sich der Angreifer nicht abhängen ließ, sei er einfach mit ihm zum Strand zurückgeschwommen. Auch dort habe er trotz der Hilfe einiger Leute seinen ungebetenen Begleiter nicht loswerden können.

“Also setzte ich mich in mein Auto und fuhr in das Vereinshaus und glücklicherweise hatten die Leute dort eine Idee, was zu tun ist”, erzählte Tresoglavic weiter. Der Hai wurde demnach mit frischem Wasser abgespritzt und ließ endlich sein Opfer los. Tresoglavic erlitt nur kleine Wunden.

Thursday, February 5th, 2004

Kuhalarm in der Sparkasse



Wunstorf (dpa) – Kein Gangster, sondern eine prächtige schwarz- bunte Kuh hat am Mittwoch in einer Sparkasse in Wunstorf bei Hannover für Aufregung gesorgt. Das Vieh betrat den Schalterraum, war sich aber nach Angaben einer Sparkassen-Sprecherin vom Donnerstag schnell darüber im Klaren, dass das ?Heu? in der Bank nicht zu fressen war.

Die Kuh drehte eine Runde zwischen den Schreibtischen und verschwand wieder an die frische Luft. Eigentlich sollte sie als ?Stargast? einer Hochzeitsgesellschaft in Winsen das Brautpaar überraschen und zum Melken bereit stehen. Doch vor dem Standesamt aus einem Viehhänger abgeladen, haute die Kuh ab. Erst nach 45 Minuten konnte der tierische Stadtbummel beendet werden.

Tuesday, January 13th, 2004

Frau fährt aus Parklücke – 100.000 Euro Schaden


Kirchen (rpo). Das konnten selbst die Polizeibeamten nicht glauben: In Kirchen hat eine Fahrerin in einem Parkhaus einen Schaden von 100.000 Euro angerichtet, nur weil sie versucht hat, ihr Auto von ihrem Parkplatz auszuparken.
Nach Angaben der Polizei Koblenz stieß die Autofahrerin zuerst beim Zurücksetzen dermaßen stark gegen einen erst 14 Tage alten Wagen, dass bei diesem nur noch Totalschaden festgestellt werden konnte. Der Neuwagen wiederum prallte gegen ein daneben geparktes Auto.

Nun legte die 45-Jährige laut Augenzeugen wieder den Vorwärtsgang ein, fuhr mit hoher Geschwindigkeit über eine Begrenzungsmauer sowie durch einen Metallzaun – und stürzte rund sechs Meter in die Tiefe. Mit der Front voran landete ihr Wagen auf dem Dach eines weiteren Pkw auf dem unteren Parkdeck. Schließlich kippte der Wagen um und stieß gegen noch ein weiteres Fahrzeug. Laut Polizeibericht brachten Rettungskräfte die verletzte Frau ins Krankenhaus. Der Staatsanwalt ordnete die Entnahme einer Blutprobe an.

Wednesday, December 17th, 2003

Stella – Liebeck Preis



Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich bei
McDonalds einen Becher Kaffee über den Leib schüttete und anschließend 4,5
Millionen $ Schadenersatz erhielt, weil sie nicht auf die Tatsache hingewiesen
worden sei, daß der Kaffee heiß ist, wird nun jährlich der
STELLA-LIEBECK-PREIS an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen Jahr mit genialer
Unverfrorenheit Schadenersatz gerichtlich forderten und erhielten.

Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:
a) Kathleen Robertsonaus Austin/Texas wurden von einer Jury 780.000 $ Schadenersatz
zugesprochen, weil sie sich in einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte,
nachdem sie über einen auf dem Boden herum kriechenden Säugling gestolpert
und gestürzt war. Die Ladenbesitzer nahmen das Urteil gefaßt aber
ungläubig zur Kenntnis, da der Säugling der Sohn der Klägerin war.
b) Der 19jährige Carl Trumanaus Los Angeles erhielt 74.000 $ Schmerzensgeld und Ersatz der
Heilbehandlungskosten, weil ein Nachbar ihm mit seinem Honda Accord
über die Hand gefahren war. Mr. Truman hatte anscheinend den Nachbarn am Steuer
des Wagens übersehen, als er ihm die Radkappen zu stehlen versuchte.
c) Terence Dicksonaus Bristol/Pennsylvanien versuchte das Haus, das er soeben beraubt
hatte, durch die Garage zu verlassen. Es gelang ihm jedoch nicht, die
Garagentür zu öffnen. Ins Haus kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür
zur Garage in Schloß gefallen war. Mr. Dickson mußte 8 Tage in der
Garage ausharren, denn die Hausbesitzer waren im Urlaub. Er ernährte sich
von einem Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hundefutter. Das Gericht
sprach ihm wegen der erlittenen seelischen Grausamkeit 500.000 $ Schmerzensgeld
zu, zahlbar von der Einbruchdiebstahl- Versicherung des Hauseigentümers.

4. Platz
Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500 $ Schmerzensgeld und die
Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in
den Hintern gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten
Betrag nicht ganz, weil die Jury zu der Auffassung gelangte, Mr. Williams
hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf
den Hund schießen sollen.

3. Platz
Ein Restaurant in Philadelphia musste an Ms Amber Carson aus
Lancaster/Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500 $ zahlen, weil
diese im Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich
das Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das
Getränk, weil Ms. Carson es 30 Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet
hatte.

2. Platz
Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer Diskothek
und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die Zahnbehandlungskosten und
12.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war sie bei dem
Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu mogeln und 3.50 $
Eintritt zu sparen.

Platz 1 (einstimmig)
Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr.
Merv Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago Motor
Homes mußte ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch
1.750.000 $ Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem Football-Spiel hat
Mr. Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und
danach den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmoblis einen
Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Straße ab und
überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Forderung mit der
Tatsache, daß in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen
worden sei, daß man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz
nicht verlassen dürfe. Der Hersteller hat – in Erwartung weiterer Trottel –
inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.

Wednesday, December 17th, 2003

Verblödung



derStandard.at – TEIL 1

Wenn mich nicht alles täuscht, verblödet die Menschheit. Ich merke es (neben Wahlergebnissen) vor allem auch an mir selbst. Ich muss mich in der Freizeit immer nachhaltiger von einer geistigen Anstrengung erholen, die ich mir möglicherweise nur noch einbilde. Das dankbarste Verblödungsinstrumentarium ist dabei der Fernseher. Vor den TV-Geräten verblödet uns die Menschheit, haben schon viele kluge Köpfe gewarnt. Früher waren es mehr, heute weniger, weil auch sie langsam verblöden (weil ja auch sie fernsehen).

Wenn ich mich von den geistigen Anstrengungen eines Tages erholen will, sehe ich leider immer öfter fern. Mein persönlicher Verblödungstest: Vera Russwurm vor 20 Jahren – ich drehe ab. Vera Russwurm vor zehn Jahren – ich blende mich aus. Vera Russwurm heute: Ich höre ihr minutenlang zu und merke, wie ich mich geistig erhole. Könnte ich mich dabei beobachten, würde ich mir vermutlich beim Verblöden zusehen. Im Übrigen halte ich “Vera” für eine vergleichsweise niveauvolle Talkshow. Wer rascher verblöden will, surft durch deutsche Unterhaltungslandschaften. Danke, dass ich das einmal ausführen durfte. Jetzt muss ich mich geistig erholen. Wo ist die Fernbedienung?

TEIL 2

Wie berichtet, verblödet die Menschheit. Die Maßeinheit der zeitgenössischen Verblödung ist die Quote. Sie ist aber auch das Ei jener Henne, wo man nie genau weiß, ob es nicht doch schon vor ihr da war. Denn es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ist die Quote die Mutter der Verblödung oder sie ist ihr Kind.

Auf das servicemäßige Verblödungsinstrumentarium TV übertragen hieße das: Entweder das Fernsehprogramm wird immer schwachsinniger, um sich der bereits beträchtlichen Blödheit der Zuseher anzupassen. Oder wir Zuseher werden immer blöder, um im Placeboeffekt jenem schwachsinnigen Programm gerecht zu werden, das uns a priori für blöd verkauft.

Wenn wir nun noch den Faktor Geld ins Spiel bringen, so gilt: Was Quote schafft, wird gesendet. Je blöder das Programm, desto mehr Menschen schauen zu, desto reicher werden die Blödmacher. Oder umgekehrt: Je blöder die Menschheit, desto höher die Einschaltquote des Schwachsinns, desto reicher werden die Blödmacher, desto ärmer werden wir Konsumenten im Geist.

Früher bedeutete abschalten: abdrehen. Heute heißt abschalten leider immer öfter: fernsehen.

Sunday, October 19th, 2003

Anleitung zum Händewaschen



Eine britische Behörde hat eine genaue Anleitung zum richtigen Händewaschen veröffentlicht. Sie lautet wie folgt:

Schritt 1: Benässe Hände gründlich unter laufendem warmen Wasser und spritze etwas Flüssigseife in die Innenfläche einer Hand.
Schritt 2: Reibe beide Hände gegeneinander, so dass Schaum entsteht.
Schritt 3: Reibe die Innenseite einer Hand gegen den Rücken der anderen und die Finger. Wiederhole den Vorgang mit der anderen Hand.
Schritt 4: Reibe zwischen den Fingern beider Hände und rund um die Daumen.
Schritt 5: Wasche die Seife mit sauberem Wasser ab.
Schritt 6: Trockne Hände gründlich ab.

Wie die “Mail on Sunday” berichtete, ist die Anleitung für Beschäftigte bei Catering-Unternehmen gedacht. Der konservative Unterhaus-Abgeordnete Andrew Rosindell warf der Regierung vor, damit Geld und Zeit zu verschwenden.
Doch ein Sprecher der staatlichen Behörde zur Lebensmittelüberwachung verteidigte die Maßnahme: “Wir haben vergangenes Jahr eine Untersuchung ausgeführt, die ergab, dass 65 Prozent der Arbeiter in der Catering-Branche nicht ihre Hände waschen, wenn sie in der Küche arbeiten”, sagte er. “Und wenn sie es tun, dann oft in einer Weise, bei der sie dem Wasser nur einen Blick im Vorbeigehen zuwerfen.
Kürzlich war die britische Regierung bereits kritisiert worden, weil sie Lehrern erklärt hatte, wie man am besten eine Karotte isst.”