Posts mit Tag: ‘strom’

Monday, August 10th, 2009

Fristlose Kündigung wegen Stromdiebstahl ausgesprochen



derStandard.at– In Deutschland sorgt ein Kündigungsprozess für Aufsehen, in dem es umgerechnet um 0,014 Cent geht, berichtet sueddeutsche.de. Diese Summe verschlinge eine Akku-Ladung für ein leeres Handy an Strom. In Oberhausen stünden sich derzeit der aus Pakistan stammende Arbeiter Mohammed Sheikh und sein ehemaliger Arbeitgeber gegenüber: Sheikh hatte sein Handy am Arbeitsplatz aufgeladen. Der Chef der Firma für Industriedichtungen erkannte darin einen Straftatbestand und kündigte dem 51-Jährigen – fristlos und nach mehr als 14 Jahren im Unternehmen.

Sheikh habe außerdem mit besagtem Handy auch noch die Maschine fotografiert, an der er arbeite. Auch das sei im Unternehmen verboten. Industrie-Spionage warf man dem Mann mangels Auszuspionierendes laut dem Bericht nicht vor: Er presste simple Dichtungen.

Das Arbeitsgericht Oberhausen hatte beim ersten Termin eine Einigung vorgeschlagen: Mohammed Sheikh solle weiterbeschäftigt werden, wenn er sich im Gegenzug dazu verpflichte, künftig am Arbeitsplatz weder zu fotografieren noch sein Handy aufzuladen. Sheikh wäre zu solch einer Verpflichtung bereit gewesen, das Unternehmen lehnte ab.

Bei einem weiteren Termin hat der Arbeitgeber nun die Kündigung zurückgezogen. Mohammed lies daraufhin die Anklage gegen seinen Chef fallen.

Friday, September 19th, 2008

Forscher beamen Strom über 148 Kilometer



derStandard.at – Forscher haben erstmals gezeigt, dass Strom durch Hochfrequenztechnik kabellos über lange Strecken durch die Erdatmosphäre übertragen werden kann. Zwischen den Inseln Maui und Hawaii wurde Solarstrom mittels Mikrowellen über eine Distanz von 148 Kilometern gebeamt. Das von der Firma Managed Energy Technologies (MET) im Frühjahr unter Geheimhaltung durchgeführte Experiment war als Technologiedemonstration gedacht. Dahinter steckt allerdings ein ambitioniertes Ziel. Mittels kabelloser Übertragungstechnik soll Strom von orbitalen Solarkollektoren auf die Erde gebeamt werden, um die Energieversorgung zu sichern.

Bei der Demonstration hat eine Reihe von Solarpanelen auf dem Schildvulkan Haleakala auf Maui insgesamt 20 Watt Leistung generiert. Der Strom wurde kabellos auf die Reise zum Mauna Loa auf der gleichnamigen Hauptinsel des Hawaii-Archipels geschickt. Dabei wurde MET zufolge eine Reihe von Schlüsseltechnologien erstmals in entsprechender Kombination getestet. Zwar sei der Großteil der Leistung bei der Übertragung verloren gegangen, berichtet Wired. Doch dafür war nicht die Technik, sondern das mit weniger als einer Mio. Dollar begrenzte Budget für das Experiment verantwortlich, so John Mankins, ehemaliger NASA-Mitarbeiter und aktuell Chief Operating Officer von MET. Mit besseren, teureren Übertragungssystemen sei eine deutlich höhere Ausbeute möglich.

Das Projekt habe gezeigt, dass schnell und günstig echte Fortschritte in Richtung weltraumbasierter Solarstromgewinnung gemacht werden können, so MET. Als technologischer Schlüsselspieler auf internationaler Ebene wurde dabei neben den USA insbesondere Japan genannt. Fernziel ist, das schier unerschöpfliche Potenzial der Solarenergie mit Kollektoren in geostationärer Erdumlaufbahn auszunutzen, um so möglichst umweltfreundlich den Energiebedarf unserer Zivilisation zu decken. Mithilfe der Hochfrequenz-Mikrowellen-Übertragung könnte der im Orbit gewonnene Strom an praktisch jeden Punkt der Erde übertragen werden, so die US-amerikanische National Space Society. Die Distanz dabei wäre mit rund 36.000 Kilometern freilich deutlich größer als beim Experiment auf Hawaii.

Das Experiment auf Hawaii wurde durch das Medienunternehmen Discovery Communications finanziert und in den USA in einer Sendung des Dokumentationskanals Dicovery Channel vorgestellt. Die Übertragungsdistanz war MET zufolge rund 100-mal so groß wie bei einem Experiment zur kabellosen Stromübertragung, das von der NASA bereits in den 1970ern durchgeführt wurde.

Links:
Managed Energy Technologies (MET)