Archive der Kategorie ‘Allgemein’

Monday, September 20th, 2004

Kommt der Google Browser?


Suchmaschinenhersteller kauft sich zahlreiche neue EntwicklerInnen ein – Auch andere Softwareangebote sollen Microsoft herausfordern

Laut einem Bericht der New York Post verdichten sich die Anzeichen dafür, dass man bei Google an einem eigenen Browser arbeite. Gerüchte über ein solches Unterfangen gab es schon länger, diese wurden unlängst auch dadurch erneuert, dass der Suchmaschinenhersteller den Mozilla Developer Day auf seinem Firmen-Campus veranstaltet hat.

Spekulativ

Für Google wäre die Veröffentlichung eines eigenen Browsers wohl durchaus sinnvoll, um die Position gegenüber Microsoft – das gleichzeitig Google den Suchmaschinenmarkt streitig machen will – zu festigen. Dabei würde sich wohl der Open Source Browser Mozilla als Basis anbieten, um nicht vollkommen von vorne beginnen zu müssen. Unterstützt werden diese Spekulationen auch durch die rege Neuanstellungspolitik von Google, so wurden unlängst erst vier ProgrammiererInnen eingekauft, die zuvor bei Microsoft am Internet Explorer gearbeitet haben. Ein weiteres Indiz ist, dass die URL gbrowser.com auf den Suchmaschinenbetreiber registriert ist.

Ausprobieren

Allgemein scheinen hinter den Kulissen von Google derzeit zahlreiche neue Anwendungen vorangetrieben zu werden, so wurde Microsoft mit Joe Beda auch der Chefprogrammierer von Avalon, der Grafikengine von Windows Longhorn, abgeluchst. Google ist allerdings bekannt dafür, seinen ProgrammiererInnen zahlreiche Freiheiten in der Entwicklung von unterschiedlichster Software zu geben, die Frage bleibt nur, was davon dann tatsächlich auf den Markt geworfen wird. (red)

Wednesday, September 1st, 2004

Mann während Autofahrt von Kabel geköpft



Ein betrunkener Autofahrer ist in den USA nach einem Unfall seelenruhig nach Hause zurückgekehrt, obwohl sein Beifahrer während der Fahrt vom
Stützkabel eines Telegrafenmastes geköpft worden war. Nach Angaben der Polizei hatte sich der 23- jährige
Beifahrer aus ungeklärter Ursache aus dem Fenster gelehnt, als das Fahrzeug das Kabel streifte.

Zuvor war der Kleintransporter der beiden Männer im US-Bundesstaat Georgia von der Straße abgekommen. Der 21-jährige Fahrer sei trotz des Vorfalls
in aller Ruhe noch rund 20 Kilometer bis nach Hause gefahren und habe seinen Rausch ausgeschlafen, teilte die Polizei des Bezirkes Cobb gestern mit.

Merkte Fahrzeuglenker nichts?
Polizeibeamte hätten den 21-Jährigen am Sonntagvormittag schlafend und mit blutverschmierter Kleidung in seinem Bett und den 23-jährigen Freund
enthauptet auf dem Beifahrersitz im Auto gefunden, schreibt die Tageszeitung “Atlanta Journal-Constitution”. Der abgetrennte Kopf sei später an
der Unfallstelle sichergestellt worden.

“Es ist schwer vorstellbar, dass jemand mehrere Meilen nach einem Unfall nach Hause fährt, mehrfach die Richtung ändert und dabei nicht bemerkt,
was mit dem Beifahrer neben ihm im Auto geschehen ist”, zitiert das Blatt Polizeisprecherin Dana Pierce.

Wednesday, September 1st, 2004

Großbritannien entwickelt sich zur ungeduldigen Nation



London (pte, 28. Aug 2004 09:30) –
Das Forschungsunternehmen Populus http://www.populus.com hat in einer Befrage von britischen
Bürger herausgefunden, dass zwei von fünf Briten (38 Prozent) ungeduldiger sind als vor fünf Jahren. Die Ergebnisse der Umfrage weisen darauf hin,
dass die Erwartungen der Konsumenten an Dienstleistungen durch neue Technologien wie Breitbandzugänge enorm gestiegen sind. Großbritannien entwickelt
sich immer mehr zu einer ungeduldigen Nation, deren Bürger sich weigern länger als drei Minuten zu warten. Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag
des internationalen Telekommunikationsunternehmen Cable & Wireless (C&W) http://www.cw.com .

Männer erwiesen sich als doppelt so ungeduldig wie Frauen. 19 Prozent der Männer weigern sich länger als drei Minuten in einer Warteschlange zu
stehen. Bei den Frauen sind es nur zehn Prozent. Als noch ungeduldiger erweisen sich die Briten im Internet. 46 Prozent der Männer und 27 Prozent der
Frauen geben das Warten im Internet bereits nach drei Minuten auf. Auch beim Telefonieren verlieren die Briten leicht die Geduld. 40 Prozent der
Männer und 33 Prozent der Frauen brechen das Warten in einer Warteschleife schon nach drei Minuten ab.

Die Ungeduld der britischen Bevölkerung kann für Unternehmen durchaus zu einem Problem werden. Denn die Hälfte aller Konsumenten, die mit dem
telefonischen Service einer Firma unzufrieden sind, vermeidet sowohl die Firmenmarke als auch die dahinter stehende Organisation dauerhaft.
Während 65 Prozent der jungen Briten bereit sind einem Unternehmen eine zweite Chance zu geben, weigern sich 59 Prozent der 45-64 Jährigen noch
einmal bei einer Firma einzukaufen, mit der sie in der Vergangenheit schon einmal die Geduld verloren haben.

“Konsumenten können, wenn sie die Geduld mit Unternehmen verlieren, innerhalb von 180 Sekunden verschwunden sein. Ein Unternehmen bekommt
oft gar nicht mit, dass ein Problem besteht”, bemerkt Royston Hoggarth, leitender Angestellter bei der britischen C&W. Eine Wartezeit von fünf
Minuten könne dazu führen, dass jahrelange Werbearbeit zunichte gemacht werde, ergänzt Hoggarth.

Nur im Bereich der Regierungs-Einrichtungen scheint die Technik keine Einwirkung auf die Geduld der Briten zu haben. 65 Prozent der Briten
rechnen damit, dass sie für den Zugriff auf eine Homepage der Regierung fünf Minuten oder länger warten müssen. Für ein Telefonat mit einem
Ministerium würden 41 Prozent der Briten eine Wartezeit über fünf Minuten in Kauf nehmen.

Saturday, August 21st, 2004

Erstkommunion in den USA wegen Krankheit ungültig



Römisch-katholische Würdenträger im US-Staat New Jersey haben die Erstkommunion eines an einer seltenen Verdauungskrankheit leidenden neunjährigen Mädchens annulliert.

Weil die von Haley Pelly-Waldman zu der Zeremonie verspeiste Oblate keinen Weizen enthielt, erklärte die Diözese von Trenton die Kommunion für ungültig. Die Entscheidung gehe auf eine Verfügung des Vatikan zurück, teilte Bischof John Smith mit.

Unverträglichkeit von Weizen-Oblaten
Das Mädchen leidet unter Zöliakie, einer seltenen Unverträglichkeit des Kleber-Eiweißes Gluten, das in den Getreidesorten Weizen, Hafer, Gerste und Roggen vorkommt. Laut der Diözese, die sich auf den Heiligen Stuhl beruft, dürfen aber ausschließlich Weizenoblaten zur Kommunion verwendet werden.

Haleys Mutter Liz schrieb inzwischen an Kardinal Joseph Ratzinger, um doch noch eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. “Die Göttlichkeit der Eucharistie liegt nicht im Weizen”, zeigte sich Pelly-Waldman überzeugt.

Saturday, August 21st, 2004

Das heimische “Wä”



derStandard.at – Vielleicht können jene Autoren, die sich gerade der Rettung der Sprache “Österreichisch” annehmen, meinen kleinen Wä-Sprachführer verwenden.
Ohne wä kommen wir nämlich nicht weit. Hier die häufigsten Wortspenden:
Wä: Ausdruck der Abscheu. Pfui!
Owä: Hinunter. Oft im Befehlston: Aufforderung an einen, sich nach unten zu bewegen.
Awä: Immer seltener mit “Maria”. Wird zumeist auf der zweiten Silbe betont und bedeutet: ein Weh, Würstchen, Verlierertyp.
Auwä: Schmerzbegleitender oder vorwegnehmender Ausdruck der (oft geheuchelten) Anteilnahme am Leid eines anderen.
Auwäauwä: Schmerzbegleitender oder vorwegnehmender Ausdruck der (niemals geheuchelten) Anteilnahme am eigenen Leid.
Uwä: Deutscher Name, wird hier selten verwendet.
Düwä: Eine Hülse, in die eine Schraube hineingedreht werden kann. Auch: Von einer Gelse verursachte Wölbung der Haut.
Kaiwä: Kalb. Schwerer Hund. Dickes Kind.
Haiwä: Hauptstraße.
Kuawä: Kurbel. Zeitwörtlich: Kuawä owä! (Kurbel hinunter!)
Meiwä: “I did it (. . .). Rechte bei Frank Sinatra.
Greuwä: Krempel. Gerümpel. Alter Kram. Unnötiges Zeug. Deutsche Sprache.

Wednesday, August 18th, 2004

Ob er noch an einem Anschluss interessiert ist…



Immerhin 28 Jahre nach dem Ausfüllen des Antrags auf ein Telefon hat ein Rumäne nun zumindest einen Brief bekommen. Allerdings enthielt dieser keine gute Nachricht für Gheorghe Titianu aus Suceava im Norden des Landes. Es sei leider noch keine Leitung für ihn frei, teilte Romtelecom mit. Falls er weiterhin an einem Anschluss interessiert sei, solle er aber bitte ein dem Schreiben beiliegendes Formular ausfüllen.

Titianu gab sich gelassen: Er fühle sich geehrt, dass das Unternehmen ihn nicht vergessen habe, antwortete er. In der Zwischenzeit habe er aber geheiratet, sei Vater zweier Kinder geworden und habe in seinem neuen Haus bereits einen Telefonanschluss.

“Nichts Außergewöhnliches”
Eine Mitarbeiterin des Unternehmens sagte am Mittwoch, an der Geschichte sei “nichts Außergewöhnliches”. Man überprüfe regelmäßig, ob Antragsteller noch an einem Anschluss interessiert oder bereits verstorben oder umgezogen seien. Von den 22 Millionen Einwohnern Rumäniens besitzen nur rund 4,3 Millionen einen festen Telefonanschluss. Dafür ist der Mobilfunkmarkt in voller Expansion: Bereits acht Millionen Rumänen besitzen ein Handy.

Tuesday, August 3rd, 2004

“The Simpsons”: Patty outet sich



tvmatrix.de – Marges Schwester Patty wird sich als homosexuell outen, 50 Cent hat außerdem mit Nancy Cartwright bereits einen Rap aufgenommen. Plus: Weitere Infos zur kommenden 16. Staffel.

Die Debatte um die Legalisierung der Heirat zwischen homosexuellen Paaren findet nun auch in der Comic-Serie “The Simpsons” seinen Niederschlag, berichtet der Media Guardian. Die Produzenten gaben bekannt, dass in einer im Januar 2005 erscheinenden Folge in Springfield die gleichgeschlechtliche Hochzeit legalisiert und Homer Simpson via Internet Minister wird, indem er sich einfach online registriert. In Springfield wird in dieser Folge, laut Producer Al Jean, diese Art der Heirat legalisiert, um zusätzlich Geld zu lukrieren.

Spielfilm in Planung

Simpsons-Mastermind Matt Groening ließ in diesem Zusammenhang auch verlautbaren, dass ein Spielfilm in Planung ist, aber die Arbeit an diesem Projekt erst beginnt, wenn die Serien ausgelaufen sind. Celebrities wie Kim Cattrall, bekannt aus ihrer Rolle der Samantha in Sex and the City, und Rapper 50 Cent werden für zukünftige Staffeln ihre Stimme zur Verfügung stellen. In ihrer 16. Saison sind die Simpsons in den USA und Großbritannien noch immer ein Publikumsmagnet. Der britische Channel 4 zahlte, wie berichtet wird, für die Ausstrahlung der neuen Simpsons-Staffel im Herbst eine Mio. Dollar pro Episode.

Marges Schwester Patty ist lesbisch, Bart rappt

Wer sich als homosexuell outen wird, ist bereits bekannt: Patty Bouvier, neben Selma die zweite Schwester von Marge, wird sich zur gleichgeschlechtlichen Liebe bekennen und verliebt sich in eine örtliche Berufs-Golferin, wie snpp.com berichtet. Damit lagen die Spekulationen um den betreffenden Charakter weit daneben, die bislang auf Smithers tippten, der sich in seinen Chef Mr. Burns verlieben hätte können. Auch weitere Infos zur 16. Staffel, die in den USA am 14. November starten wird (die Halloween-Episode wird wie immer früher gezeigt), sind schon durchgesickert: Bart bzw. seine Sprecherin Nancy Cartwright hat mit dem US-Star 50 Cent bereits einen Rap aufgenommen, der eventuell sogar auf CD als Single erscheint.

“Flash-Forward”-Episode in neuer Staffel

In einer Folge kommt Marge Homers Privatsphäre wohl nicht ganz unerheblich in die Quere, als sie im “Moe’s” als Kellnerin beginnt. Wie Homer darauf reagieren wird, ist natürlich noch unbekannt. Aber auch zwischen Bart und Lisa herrscht weiterhin kein allzu üppiger Frieden: Sie erwirkt etwa eine Einstweilige Verfügung gegen ihren Bruder. Wie Ex-US-Gouvenor Gray Davis muss sich auch Mayor Quimby mit einer “Recall Election”, also einer Abberufungswahl, abfinden. Ob dann ebenfalls Arnold Schwarzenegger in Springfield regiert, oder ob Quimby sich behaupten kann, steht aber noch in den Sternen. Während die Zeit bei den “Simpsons” üblicherweise kaum vergeht, ist in der neuen Staffel auch eine “Flash-Forward”-Episode geplant, die acht Jahre später stattfindet: Bart und Lisa absolvieren in dieser die Springfield Highschool.

Gaststimmen von Kim Catrall und Stephen Hawking

Staffel Nummer 16 wartet wieder mit Stars auf, die den Charakteren ihre Gast-Stimmen verleihen: Physiker Stephen Hawking und Thomas Pynchon stehen ein weiterer halb-virtueller Gast-Auftritt bevor; Ray Romano verleiht Homers bestem Freund Ray Magini die Stimme, und Kim Cantrall spricht eine frühere Highschool-Freundin von Marge. Hierzulande haben wir von diesen Star-Stimmen freilich wenig – zumindest in der TV-Aussstrahlung auf ProSieben, denn in der deutschen Synchronisation hört man davon dann natürlich nichts mehr. Bis zur 16. Staffel müssen wir aber ohnehin noch ein wenig Geduld haben, denn zuvor steht noch die Erstausstrahlung der 15. bevor, die noch nicht gezeigt wurde.

Wednesday, July 28th, 2004

Homosexuellen-Ehe bei Simpsons künftig legal



London (pte, 28. Jul 2004 15:59) –
Die Debatte um die Legalisierung der Heirat zwischen homosexuellen Paaren findet nun auch in der Comic-Serie The Simpsons seinen Niederschlag,
berichtet der Media Guardian http://media.guardian.co.uk. Die Produzenten gaben bekannt,
dass in einer im Januar 2005 erscheinenden Folge in Springfield die gleichgeschlechtliche Hochzeit legalisiert und Homer Simpson via Internet
Minister wird, indem er sich einfach online registriert. In Springfield wird in dieser Folge, laut Producer Al Jean, diese Art der Heirat legalisiert,
um zusätzlich Geld zu lukrieren. Wer nun tatsächlich ein Coming Out antreten wird, wurde nicht verraten.

Simpsons-Mastermind Matt Groening ließ in diesem Zusammenhang auch verlautbaren, dass ein Spielfilm in Planung ist, aber die Arbeit an
diesem Projekt erst beginnt, wenn die Serien ausgelaufen sind. Celebrities wie Kim Cattrall, bekannt aus ihrer Rolle der Samantha in
Sex and the City, und Rapper 50 Cent werden für zukünftige Staffeln ihre Stimme zur Verfügung stellen. In ihrer 16. Saison sind die
Simpsons in den USA und Großbritannien noch immer ein Publikumsmagnet. Der britische Channel 4 zahlte, wie berichtet wird, für die Ausstrahlung
der neuen Simpsons-Staffel im Herbst eine Mio. Dollar pro Episode.

Friday, April 30th, 2004

Rubrik: Der Standard – Abwesenheitsnotiz



derStandard.at – E-Mailer fragt an: Sehr geehrter Herr Magister, wie telefonisch besprochen, kontaktiere ich Sie wegen eines Termins. Bitte mailen Sie mir Ihren Vorschlag an meine Heimadresse, da ich ab heute zwei Wochen nicht im Büro erreichbar bin.

Mail-Empfänger antwortet: Abwesenheitsnotiz! Ich bin bis Mittwoch, 12. Mai, außer Haus und an dieser Adresse nicht erreichbar. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an eine der unten angeführten Adressen meiner Kollegen.

Mailer erwidert: Abwesenheitsnotiz! Der Empfänger ist bis Freitag, 14. Mai, unter dieser E-Mail-Anschrift nicht erreichbar. Für dringliche Anfragen wenden Sie sich bitte telefonisch ans Sekretariat.

Empfänger: Abwesenheitsnotiz! Mailer: Abwesenheitsnotiz! Empfänger: Abwesenheitsnotiz! (. . .)

Nach dem schwungvollen Austausch von 1238 Abwesenheitsnotizen ist das Postfach des Empfängers überfüllt. Er erhält die Mitteilung: “Bitte leeren Sie Ihr Postfach! Neu einlangende E-Mails können nicht mehr geöffnet werden.” Der Sender dieser Warnung erhält daraufhin – eine Abwesenheitsnotiz.

Na ja, das Automobil war auch erst dadurch eine gute Erfindung, dass man Bremsen einbaute.

Friday, April 30th, 2004

100 Frauen ? eine Frage: ?Wollen Sie mit mir schlafen??


 


Kurts ungewöhnliche Geschichte

MOTTO: WIE ZIEHT EIGENTLICH DER WIENER SCHMÄH BEI
DEUTSCHEN FRAUEN?

DER WIENER JOURNALIST KURT MOLZER GING – SICHERHEITSHALBER
MIT EINER PACKUNG VIAGRA BEWAFFNET
– IN MÜNCHEN, BERLIN UND HAMBURG AUF DIE STRASSE UND FRAGTE
WILDFREMDE FRAUEN, OB SIE SEX MIT IHM HABEN WOLLEN? VORHER SAGTE
ER: "ENTSCHULDIGEN SIE BITTE, DASS ICH SIE ANSPRECHE, ABER
ICH FINDE SIE SCHÖN UND WAHNSINNIG EROTISCH." DAS WAR’S.

1 Sandra-Bullock-Typ, Hamburger Bahnhof. Nichts
wie hin. Aber es geht nicht. Ich erstarre wie vor einem Grizzly:
Herzrasen, nasse Hände, trockene Kehle, Angst! Breche den
Versuch ab, fahr in die City, kauf mir einen Flachmann und füll
ihn mit Wodka. Wodka spült die Angst aus dem Körper wie
Regen den Dreck aus dem Rinnsal. Wodka riecht nicht.

2 Gänsemarkt-Passage, eine Frau wie eine
Kathedrale, groß, edel, zirka 40. Sie zeigt mir den Vogel.
Bleibe in der Passage, erhöhe etwas die Alk-Dosis.

3 Scharfer blonder Engel in durchsichtigem Sommerkleid: "Ne,
will ich nichhhh! Was soll denn das überhaupt?"

4 Bebrillte Brünette, tief ausgeschnittenes
T-Shirt, etwa 30. Fassungslos, lacht sie oder weint sie? "Wollen
Sie mich eigentlich total verarschen?"

5 Gelangweilte Schwarzhaarige, Anfang 40: "Machen
Sie denn das bei jeder Frau so?" Ich: "ja, Sie sind heute
schon die fünfte. "

6 Tiefgarage, am FahrstuW, Gucd-Frau in Angst: "Wenn
Sie mir näherkommen, schreie ich laut!" – "Ich will
Sie nicht umbringen, gnädige Frau, ich will doch nur ganz
gewöhnlich mit Ihnen schlafen." Sie flüchtet die
Treppe hoch.

7 Wieder im Tageslicht, Exotin, Mandelaugen,
Ende 20: Sie versteht mich nicht: "Sorry?" – "Miss,
you are so beautiful and erotic. Da you what to sleep with me?" – " What
did you say, bloody Bastard?"

8 An der Fußgängerampel, Frau mit
schwarzem Pagenkopf, Anfang 30: "Warum gehen Sie nicht gleich
zu einer Prostituierten?"

9 Karstadt – Kaufhaus, Kosmetikabteilung, ordinäre
Blondine mit High Heels: "Soll ich die Frage an meinen Mann
weitergeben, du perverser Mistbock?"Wird ungemütlich.
Aber das ist eine Mission. Durchhalten.

10 Papierwaren, sie in Stretchhose, Mitte 20: "Wer
sind Sie überhaupt?" – "Ich bin ein Ehrenmann aus
Wien. " Sie: "Schön für Sie und tschüs!"

11 Lebensmittelabteilung, reife und attraktive
Frau mit Gurke in der Hand: "Und sonst geht’s Ihnen gut, junger
Mann?"

12 Tiefkühlregal, Sekretärinnentyp: "Muss
das denn gleich jetzt sein?" Ich: "Nicht unbedingt jetzt,
aber heute noch. " Wird aber nix.

13 Brotregal, verschärfte Pippi Langstrumpf
im Wickelrock. Schaut mich nur entgeistert an, geht wortlos davon.

14 Süßwaren, Schwarzhaarige im Leinenkleid,
Anfang 30: "Nein, danke. "Sie sagt das so unbeeindruckt,
als hätte ich ihr eine Broschüre der Zeugen Jehovas angeboten.

15 Haushaltswaren, leicht spießige Dame
mit karierter Bluse, tolle Beine, um die 40: "Sie sind wohl
nicht ganz richtig im Kopf"

16 Hi-Fi-Abteilung, brünetter Wuschelkopf,
Mitte 20: "Wie sind denn Sie drauf?" – "Gut",
sage ich. "Ein bisschen zu gut, würde ich meinen. "

17 Zeitschriften, Bubikopf mit Marlene­Dietrich-Hose,
Mitte 20: "Schönes Kompliment, aber der Rest, na ja … " Kriege
ihre Telefonnummer.

18 Interconti-Lobby, Rothaarige, Hosenanzug,
Mitte 30, intensiver Blickkontakt: "Mein Gott, dass es Männer
gibt, die sich so was trauen!" Ich spiele den Philosophen: "Ich
bin auf der Welt, um alles zu bekommen. " Ich frage, ob sie
hier wohne. "Ja. " Ich: "Sie erregen mich." – "Sie
mich \luch, meine Güte." Sie müsse aber noch zu
einer kurzen Besprechung. So lange könne ich gerade noch warten.
Als sie zurückkommt, fragt sie: "Sie sind kein Böser,
und Sie werden mir auch nichts tun?" -"Ich werde Ihnen
nur Gutes tun." Wir besteigen den Fahrstuhl und gehen in ihr
Zimmer. Nach einer Stunde verlasse ich den Tempel der Liebe. Ich
habe aus dem Kelch der Woillust getrunken, ich bin unsterblich!

19 Ins nächste "Stundenhotel",
Atlantic, Lobby, Frau mit Zopf, Ende 30, bestimmt die Mutter von
drei lieben Kindern: "Kein Bedarf"

20 Flughafenbar, zwei Frauen. Ich spreche die
hübschere an. Beide lachen sich kaputt, meine Auserwählte
schüttelt den Kopf.

21 Abflugbereich, Businessfrau mit Aktentasche,
schimmernde Strumpfhose,Brille, Anfang 30: "Das ist jetzt
blöd, mein Flieger geht gleich. "

22 Ankunftsbereich, weißblonder Schwedinnentyp,
Mitte 30. Geht einfach wortlos weiter und lässt mich hier
dumm stehen.

23 Rothaarige im Blumenkleid, leuchtende grüne
Katzenaugen und große Brüste, an die 40: "So läuft
das nicht bei Frauen. "

24 Schulmädchentyp mit blauem Rock und Zopf,
Mitte 20: "Sie können froh sein, dass ich Ihnen keine
runterhaue!"

25 Brasil- Bar, hübsche Brünette, Ende
20, schon ziemliche Schlagseite. Sagt sofort Ja, dazu noch unanständige
Sachen. Wir verabschieden uns von ihrer Freundin. Eine halbe Stunde
später sind wir bei ihr. Im Wohnzimmeschrank liegen Miniaturtotenköpfe.
Nummer 25 war eine traurig-dämonische Liebhaberin.

26 Berlin, Cafe am Kurfürstendamm, Sexbombe
am Nebentisch, Ende 20: "Danke für das Kompliment, aber
gleich kommt mein Freund. "

27 Eine, die aussieht wie Franzi van Almsick,
nur älter, mit Minirock und engem T-Shirt: "Such dir
doch ne Schlampe. "

28 Eine mit dunkelblonden Haaren bis zum Po,
klein und zierlich, in Jeans und Sneakers, Mitte 30: "Sie
spinnen woh1!"

29 Eine mit Plateauschuhen und roten Fußnägeln,
Anfang 20: "Na so was! Das kostet aber 100 Euro bei mir."Lehne
dankend ab.

30 Eine im weißen Sommerkleid, brünett,
Anfang 30: "Sie hätten mich vor einem Monat fragen müssen.
jetzt hab ich einen Freund. "

31 Anfang-Vierigerin, würde sich gern erst
ein paar Mal mit mir treffen, bevor sie mit mir schläft. Ich
sage: "Das ist gegen meine Religion. "

32 Sportliches Modell, bauchfreies T-Shirt, Anfang
30. Würde gern, weil ihr Freund sie betrogen hat. Traut sich
aber nicht.

33 Beim Japaner, Intellektuelle, Seidenkleid,
schwarz umrandete Brille, Ende 30. Will leider kein schnelles Abenteuer.

34 Cafe Einstein, Blondie, Anfang 30, schaut
zu mir. Trau mich nicht an ihren Tisch. Trinke wieder Wodka. Schaffe
es trotzdem nicht. Warte, bis sie zahlt, spreche sie draußen
an. Sie: "Es freut mich,’ schön, ja, warum nicht. "In
ihrem Schlafzimmer liegt eine leere Kondompackung.

35 Kaufhaus des Westens (KaDeWe) , Mulattin,
Anfang 20, versteht mich nicht. Englisch auch nicht. Eindeutige
Handzeichen will ich lieber keine machen. Bleibe aber hier.

36 Blondine mit Dauerwelle und High Heels. Sie
hat eine schönere Zahnlücke als Vanessa Paradis, Mitte
20: "Hast ‘ne Meise, Typ?" Sie ist nicht gut zu Vögeln.

37 Prachtfrau mit üppigem Vorbau und kurzem
Rock: "Nee, Sie sind mir zu dünn. "Zu dumm.

38 Frau mit Zigarette im Mund, hat was von meinem
Pubertätstraum Kim Wilde: "Verarschen kann ich mich selbst."

39 Junge Schwarzhaarige, lange rosa Fingernägel
und viel Goldschmuck, Anfang 20: "So was hab ich nicht nötig. "

40 Dunkelbraune Durchschnittsfrau mit Lederrock,
Ende 30: "Man würde nicht denken, dass Sie so ein Schwein
‘sind!"

41 Reife Silberblickschönheit: "So
etwas fragt man eine Dame nicht." – "Was fragt man eine
Dame?" – "Das werden Sie hoffentlich noch lernen. "

42 Schwarzhaarige, blaues Leinenkleid, Anfang
40: "Nein, Sie verschwenden Ihre Zeit. "Genau das tu
ich hier offensichtlich.

43 U-Bahn -Station, blonder Lockenkopf mit blauen
Augen wie der schönste Sommerhimmel, Anfang 20: "Nee,
,ich mag keine Österreicher. "

44 Schuhgeschäft, rötlichblonde Versuchung
in Jeans, Anfang 20: "So etwas ist mir noch nie passiert,
sorry, geht mir zu schnell. "

45 U – Bahn-Station, trauriger Frauentyp mit
blassem Teint, gewöhnliche Kurzhaarfrisur, Mitte 20. Sie überlegt
kurz: "Habe ich richtig gehört? Nee, danke. " Und
weiter.

46 Zierliches Wesen, Jeansrock, Mitte 30: "ja,
klar, gleich hier?"War nur scherzhaft, wollte sich aber mit
mir verabreden.

47 Brillenschlange, toller Body, enges Kleid,
vielleicht 40: "Nee, nee, hier läuft doch eine versteckte
Kamera mit."

48 Attraktive Mollige im Kostüm, stark geschminkt,
Mitte 30. Will nicht sofort, erst kennen lernen.

49 Coole Blondine mit Baseballmütze und
Thrnschuhen, Anfang 30: "Ich dachte, so was gibt es nur in
Filmen." Sagt mir ab.

50 Haare wie ein australisches Buschfeuer, tiefes
Dekollete, schöner runder Po, Mitte 30: "Nein." Ich: "Bitte!" Sie: "Nein!" Ich: "Warum
nicht?" Sie: "So halt. "

51 Blutjunges blondes Ding, Modelqualität,
vielleicht noch nicht mal 20. Aber garantiert schon 16. Schüttelt
wortlos den Kopf.

52 Pagenkopf, Ende 20: "Kann ich mir vorstellen,
wir müssten uns aber erst mal öfter verabreden." Zählt
nicht.

53 Gebräuntes Bodybuildingmodell, leicht
maskuliner Einschlag, kantige Gesichtszüge, Anfang 30: "Hau
ab!"

54 Älteres Modell, graue Strähnen,
Hosenrock: "Sie sind frech, aber sehr attraktiv. " Wünscht
mir noch einen schönen Tag.

55 Schmollmund, tiefes Dekollete, Mitte 20: "Ich
könnte es mir überlegen. "Will sich erst verabreden.
Wie gesagt, zählt nicht.

56 Komische Oper, Foyer, etwa 40- Jährige
im Abendkleid, offenbar mit Freundin hier. "Ich werde jetzt
ganz sicher nicht mit Ihnen schlafen. Sie können mir aber
gerne Ihre Telefonnumer geben. "

57 Riva-Bar, Berlin-Mitte, schwarzhaariger Feger
im geschlitzten Rock, Ende 30: "Ich stehe nicht auf Männer. "

58 Victoria-Bar, Pony-Blondine mit Kinnpiercing,
Ende 20: "Danke, kein Bedarf"

59 Green – Door- Bar, Brünette mit dicker
Halskette, Rock, Ende 30: "Bin ich im falschen Film?" Ich: "Nein,
im Erotikprogramm." Will nicht.

60 Paris- Bar, Intellektuelle mit kurzen Haaren
und Endlosbeinen, Ende 30: "So direkt bin ich das noch nie
gefragt worden, das müsste ich mal ausprobieren. "Wir
haben’s mal ausprobiert. In ihrer Wohnung, Kantstraße. Beim
Frühstück umarme ich sie und denke an Nummer 6I.

61 München, Fußgängerzone, zirka
30­Jährige mit hoch gesteckten Haaren, Kostüm: "Ich
glaube, mein Freund fände das nicht so toll. "

62 Buchhandlung, Schönheit mit Dauerwelle,
Anfang 40: "Im Moment ist es ganz schlecht." – "Später?" – "Noch
schlechter."

63 Große schlanke Frau mit aristokratischen
Zügen, schwarze Hose, weiße Bluse, Mitte 40: "Ich
fühle mich von Ihnen belästigt. "

64 Mittelhübsche Braunhaarige mit strengem
Seitenscheitel: "Sehr schmeichelhaft, ich geh höchstens
was trinken mit Ihnen. "

65 Strenger Kurzhaartyp mit Riesenohrringen und
vollen Einkaufstüten, knackiger Po, Mitte 30: "Nein,
danke. "

66 Blutjung, blass, schön. Lasziver Blick,
ein Gang wie eine Beckenübung: "Nein. "

67 U-Bahn, Brünette im rückenfreien
Sommerkleid, Ende 30. Große Brüste, größerer
Hintern: "Na hören Sie mall"

68 U-Bahn, Sonja-KirchbergercDouble: "Das
haben Sie jetzt sehr schön gesagt, aber ich bin in feste.n
Händen. "

69 U-Bahn, brünett, römische Nase,
Mitte 20: "Passiert einem nicht alle Tage. Ich glaube, für
Sie ist das Routine. Nein, ich möchte nicht. "

70 U-Bahn, Frau mit Aktentasche, Anfang 40: "jetzt
bin ich sprachlos!" Sie will mich anrufen, hat sich aber noch
nicht ge­meldet.

71 Bei Dallmayr-Feinkost, Rehaugenschönheit
in Tracht, Ende 30: "Sie haben doch eine Wette laufen! Nicht
mit mir. "

72 Beauty am Bankschalter, enges T-Shirt, knielanger
Rock, Mitte 20: "Tut mir Leid, aber ich bin beschäftigt. "

73 Schmollmund bei Nordsee, Ende 30, der Armen
fällt fast der Kabeljau aus dem Mund: "Bin ich gleich
im Fernsehen?"

74 Angestellte in einer Putzerei, gestreifter
Pulli, Mitte 30: "Wie wäre es denn, wenn man sich mal
kennen lernt?"

75 Biergarten, neben mir am Tisch, freches Sommersprossengesicht,
20 bis 25: "Nein, Sie sehen ja aus wie Cyrano. "

76 Liegewiese im Englischen Garten, halbnackte
Braunhaarige mit Sonnenbrille und Buch: "Sie stören. "

77 Lobby im Park-Hilton-Hotel, reife Schwäbin
mit viel Make-up: " Sie könnten mir gefallen, aber mein
Mann kommt gleich. "

78 Leopoldstraße, Wildkatze in Lederhose: "Nein,
Sie sehen aus wie ein Türke." Bleibe trotzdem in der
Straße.

79 Traumbody in weißer Leinenhose, bauchfreies
T-Shirt, groß, blond, 25 bis 30: "Sie verarschen mich." Wir
gehen nur was trinken.

80 Braunhaariges, älteres Modell in Caprihose,
durchsichtige Bluse: "Tut mir wirklich Leid für Sie,
aber da bin ich die Falsche. "

81 Alternativ angehauchte Mittdreißigerin
mit Kurzhaarfrisur und Sandalen. Irgendwie sexy, irgendwie sehr
frech: "Idiot!"

82 Blonde Mähne, Sonnenhut, weite Hose,
Anfang 30: "Jetzt bin ich total sprachlos!" Will nur
weg von mir.

83 Elegante Kostümfrau mit viel Schmuck,
sehr attraktiv, Mitte 40: "Das ist aber nicht die feine englische
Art. "

84 Blondine, Ende 30, Kostüm, Glitzerschmuck,
Handtasche, zwängt sich aus schwarzem Porsche. Ich verfolge
und stoppe sie. Sage meinen Balzspruch. "Habe es leider sehr
eilig. "

85 Roma-Bar, Kleopatra- Typ im roten Rock. "Für
so einen Spruch bin ich noch viel zu nüchtern. " – "Wann
darf ich wieder vorbeischauen ?" Sie: "Nee, nee, bitte
gar nicht mehr. "

86 Maximilianstraße, bayerisches blon­des
Vollblutweib mit drallen Formen, vollgepackt mit Einkaufstüten,
Ende 30. Schallendes Gelächter, sonst nichts.

87 Odeonsplatz, Reife im Stretchkleid: "Eine
ehrliche Antwort auf eine ehrliche Frage: ja. "Sie will am
liebsten gleich mit mir ins Bett, ich fange aber plötzlich
an zu zweifeIn. Sage ab, ist mir doch eine Spur zu reif. Das Ganze
hat irgendwo Grenzen.

88 Residenzstraße, Almsünde mit Zöpfen,
in Tracht: "Guter Scherz, sind Sie vom Fernsehen?"

89 Marienplatz, Rothaarige im asymmetrischen
Sommerkleid, um die 40: "Ihr Spruch hat was, aber er ist mir
zu direkt."­"Ich bin nur ehrlich. " – "Und
ich bin leider verheiratet. "

90 U – Bahn, Burschikose in Leinenhose, Mitte
30: "Das ist mir noch nie passiert. Irgendwie schön,
aber befremdlich. "Möchte sich trotzdem mit mir verabreden,
weil sie mich attraktiv findet.

91 u-Bahn, leicht ordinäre Blondine in engen
Jeans und durchsichtiger Bluse, Anfang 30: "Spinner!" Lief
irgendwie schon besser. Mal sehen, was noch kommt. Bin bald am
Ziel.

92 U-Bahn, seriös, Hose, Bluse, Ende 30.
Sie wird knallrot und flüstert: "Mir ist das furchtbar
peinlich, hören Sie bitte auf damit!" Tu ihr den Gefallen,
bin ja kein Unmensch.

93 Lechthaler-Bar, blondes Prada-Modell, Ende
30: "Na so was; ich muss Ihnen wohl Manieren beibringen!" Wir
duzen uns bald. Dann insistiere ich: "Nun, schläfst du
mit mir?" -" Und wie ich mit dir schlafen werde, du Casanova,
du!" Nummer 93 hat es plötzlich sehr eilig. Wir steigen
in ihren Saab, auf dem Weg zu ihr nachhause überfährt
sie zwei rote Ampeln.

94 Milchbar im Vergnügungsviertel Kunstark
Ost, süßes Mädel. Sie tut so, als würde sie
wegen der Musik nichts verstehen. Sie hat jedes Wort verstanden,
ganz bestimmt.

95 Milchbar, Dancing-Queen, glitzernde Bluse,
Minirock, Anfang 20: "Nein, ichmöchte nur tanzen. Außerdem
finde ich deine Anmache nicht so klasse. "

96 Hauptbahnhof, Schlange vor dem Kartenschalter,
attraktive Frau, Anfang 40: "Über Ihre Komplimente freue
ich mich sehr! Aber Sie meinen das doch nicht ernst, was Sie da
gesagt haben?" -" Todernst meine ich das, was ich da
gesagt habe. " – "Na schön, dann verabreden wir
uns doch mal. "

97 Hauptbahnhof, in der Segafredo-Bar, seriöse
Dame mit Haarreif, um die 40: "Das haben Sie aber nett gesagt." Erst
mal verabreden. Verabreden. Ich kann es nicht mehr hören.

98 Postamt, gegenüber vom Bahnhof, große
Schlanke mit langen roten Haaren, Mitte 30: "Danke für
die schönen Komplimente, aber ich bin verheiratet. "

99 Hertie-Kaufhaus, Lebensmittelabteilung, Braungebrannte
im Minirock, blond, scharf, Mitte 20: "Tut mir Leid, das ist
mir zu plump. "

100 Fußgängerzone, 08/15-Gesicht,
aber der Körper! Unfassbar. Dazu kurze Hose, leichte Bluse,
Anfang 30: "Haben Sie was getrunken?" Verstehe ich nicht;
das mit dem Wodka ist lange her.

Copyright by Kurt Molzer (diabetes-austria.com) Mai 2004