Posts mit Tag: ‘gehirn’

Wednesday, October 15th, 2008

Mit offenem Gehirn Banjo gespielt


Bei vollem Bewußtsein spielt der amerikanische Musiker während seiner Gehirn OP auf dem Banjo. Während die Ärzte sein Gehirn operieren, können sie so überprüfen ob sie an den richtigen Zentren im Gehirn arbeiten. Normalerweise wird der Patient dafür ständig angesprochen. Eddie Adcock wollte aber sein Banjo unbedingt dabei haben.

Es ginge um seine Fähigkeit zu spielen, meinte der Amerikaner. Deshalb wollte er kein Risiko eingehen und direkt bei der OP sicherstellen, dass der Eingriff das gewünschte Ergebnis bringen würde.

Die ganze Szene wirkt wie aus einem Horrorfilm. Für die Ärzte ist es aber eine spezielle Operationsmethode, die “Tiefe Hirnsimulation”. Dabei bleibt der Patient bei Bewußtsein, nur bei der Öffnung der Schädeldecke wird er narkotisiert. Mit Elektroden wird ständig überprüft welche Teile des Gehirns gerade aktiv sind.

Der 70-Jährige hat die Operation gut überstanden, muss sich laut “Daily Telegraph” aber noch schonen. “Es war ein riskanter Eingriff”, schrieb er auf seiner Homepage. “Aber ich habe es aus einem guten Grund gemacht. Ich freue mich, dass ich bald wieder Musik machen kann wie zu besten Zeiten.”



Wednesday, October 1st, 2008

Religion beeinträchtigt Hirn



20min.ch – Sie konnten die entsprechende Region im Frontallappen der Grosshirnrinde ausfindig machen. Die Wissenschaftler erhoffen sich von ihren Erkenntnissen neue Ansätze für die Schmerztherapie, wie sie am Dienstag mitteilten.

Bei einem Experiment verabreichten die Forscher je einem Dutzend praktizierender Katholiken und Nicht-Gläubigen Elektroschocks, wobei den Testpersonen ein Bild der Jungfrau Maria und ein ästhetisch ähnliches Gemälde von Leonardo da Vinci gezeigt wurde.

Anschliessend wurden die Teilnehmer befragt, wie stark die Schmerzen waren und welches Bild ihnen besser gefallen habe. Die Katholiken favorisierten das religiöse Motiv und berichteten von deutlich geringeren Schmerzen, wenn sie das Maria-Gemälde betrachteten.

Der anderen Testgruppe gefiel das nicht-religiöse Bild besser, aber der Schmerz war während dessen Betrachtung nicht geringer.

Während des Versuchs wurden die Gehirne der Testpersonen einer funktionellen Kernspintomographie unterzogen. Dabei wurden bei den Katholiken starke Aktivitäten in einem Hirnbereich hinter der Stirn (rechter ventrolateraler präfrontaler Cortex) nachgewiesen, wenn sie die Jungfrau Maria betrachteten.

Dieser Bereich des Gehirns ist unter anderem dafür zuständig, einer schlechten Erfahrung positive Bedeutung zu geben, um damit besser umgehen zu können. Bei den Nicht-Gläubigen tat sich in dieser Region während des Versuchs nichts. Die Studie ist im Fachjournal ?Pain? veröffentlicht.

Tuesday, July 26th, 2005

Was beim Blinzeln im Gehirn passiert



pte – Wissenschafter des University College London haben nachgewiesen, dass das Gehirn bei jedem Blinzeln Teiles des visuellen Systems außer Funktion setzt. Sie schreiben in Current Biology, dass das auch der Fall ist, wenn immer noch Licht ins Auge dringt. Damit könnte erklärt sein, warum Menschen ihr eigenes Blinzeln nicht wahrnehmen. So entsteht eine ununterbrochene Sicht der Welt. Ein Blinzeln dauert zwischen 100 und 150 Millisekunden. Der Mensch blinzelt automatisch zehn bis 15 Mal pro Minute um die Hornhaut zu befeuchten und mit Sauerstoff zu versorgen. Während eines Blinzelns gibt es keinen visuellen Input und kein Licht. Wir nehmen jedoch nicht wahr, dass alles für einen winzigen Augenblick schwarz geworden ist. Das Team untersuchte, warum die Menschen durch diese winzigen Ausfälle nicht gestört werden.

Für die Studie wurde laut BBC ein speziell entwickeltes Gerät eingesetzt, um die Auswirkungen des Blinzelns auf das Gehirn zu erforschen. Das mit Glasfaserkabel ausgestattete Gerät, wurde im Mund von Freiwilligen platziert, die lichtundurchlässige Brillen trugen und in einem fMRI-Scanner lagen. Durch den Gaumen erhellten die optischen Fasern die Augäpfel mit einem hellen Licht. Dadurch begann der Kopf rot zu leuchten. Das bedeutete, dass das auf die Retina fallende Licht gleich blieb, auch wenn die Teilnehmer blinzelten. In der Folge konnten die Forscher die Auswirkungen des Blinzelns auf die Gehirnaktivität unabhängig vom Schließen des Augenglids auf den Lichteinfall messen.

Es zeigte sich, dass das Blinzeln die Gehirnaktivität im visuellen Kortex und anderen Regionen des Gehirns wie dem parietalen und dem präfrontalen Kortex unterdrückte. Diese Bereiche werden normalerweise aktiviert, wenn Menschen beginnen visuelle Ereignisse oder Objekte in der Außenwelt wahrzunehmen. Die leitende Wissenschafterin Davina Bristow erklärte, dass wir unmittelbar wahrnähmen, wenn die Außenwelt plötzlich dunkel würde. Das wäre vor allem dann der Fall, wenn das alle Paar Sekunden geschähe. “Es ist uns kaum bewusst, dass wir blinzeln, obwohl es dabei zu einer ähnlichen Reduktion der Lichtmenge kommt. So wird uns eine ununterbrochene Sicht auf die Welt ermöglicht.”

Tuesday, October 26th, 2004

Das menschliche Gehirn mag´s gern kompliziert



London (pte, 16. Okt 2004 10:00) –
Das menschliche Gehirn reagiert schneller, wenn Signale von vielen unterschiedlichen Orten gesendet werden. Der Neurowissenschaftler Greg Davis von der Cambridge University hat dies in mehreren Experimenten festgestellt. Dies berichtet Nature http://www.nature.com. Die Forschungsergebnisse sollen besonders für die Displays von Piloten genutzt werden.

Der beste Weg um auf multiple visuelle Signale zu reagieren, sei es die Objektanzahl auf einem Display zu erhöhen und jedem eine spezifische Rolle zuordnen, meint Davis. Es gäbe eine Gehirnwindung, bekannt als der “magnozelluläre Weg”, die Veränderungen zwischen einzelnen Objekten sehr schnell wahrnimmt. Für einen Piloten ist dies ohne Zweifel ein entscheidendes Kriterium. Im Gegensatz dazu werden Veränderungen innerhalb eines bestimmten Objekts von dem so genannten “parvozellulärenWeg” wahrgenommen. Bisher wurden die Instrumententafeln in Flugzeugen nur auf diese Gehirnwindung ausgerichtet. Man war der Meinung mehrere Features in einem visuellen Objekt zu kombinieren, wäre die beste Möglichkeit jemanden schnell vor einer Veränderung zu warnen. Zum Beispiel durch ein Objekt, das seine Farben in unterschiedlicher Art und Weise verändert.

In einem Versuch erzeugte der Wissenschaftler aus Cambridge ein Computerdisplay aus mehren Kreisen. Einer der Kreise hatte eine große Kerbe. Während des Tests erschien eine zweite Einkerbung in demselben Kreis oder in einem zweiten Kreis. Die Testpersonen reagierten auf Veränderungen um 100 Millisekunden schneller, wenn die Einkerbungen in getrennten Kreisen erschienen.

Neurowissenschaftler planen diese Erkenntnisse in Zukunft zu nutzen, um Cockpit-Displays zu designen, die die Reaktionszeit des Piloten verbessern, indem beide Gehirnwindungen stimuliert werden. So sollen beispielsweise Objekte verwendet werden, die aus- und angehen und gleichzeitig verschiedene Farben haben.