Archive der Kategorie ‘Allgemein’
Friday, January 7th, 2000
Internet-Mikrowelle und 3D-Fernseher
Armband-Digitalkamera mit Miniprinter | Badezimmerspiegel mit Monitor und Netzanschluss | Microsoft: “Nicht ob Kunden intelligente Geräte wollen, sondern wie diese selbstverständlich
werden, ist die Frage.”
Auf der Consumer Electronics Show, die noch bis zum Sonntag in Las Vegas stattfindet, zeigt die Industrie gewohnterweise in erster Linie Gadgets: Bisher wurden unter anderem eine Mikrowelle und ein Badezimmerspiegel mit Verbindungen zum Internet, elektronische Pkw-Bremssysteme für Serienwagen, ein 3D-Fernseher und eine Armband-Digitalkamera gesichtet.
Trial and Error Dass hier alle ausstellenden Firmen anders als auf “ernsten” Profimessen ihre Produkte eher nach dem Trial-and-Error-Prinzip vorstellen und hoffen, dass die Kunden auf eine Idee anspringen, hindert die Unternehmen nicht an der theoretischen Begründung ihrer Neuheiten.
Panasonic will seinen Kunden die “Intelligenzsteigerung der Konsumentengeräte” schmackhaft machen, Microsoft-Sprecher Steve Guggenheimer ging bei der Präsentation eines “intelligenten Hauses” [aber nicht Gates’ eigenes] noch einen Schritt weiter: “Nicht ob die Leute diese [intelligenten] Produkte
wollen oder nicht, ist die Frage, sondern wie wir [die Hersteller] es schaffen, sie selbstverständlich in den Alltag einzubinden.”
Schlauer Ofen Panasonic demonstriert eine Mikrowelle, die mit dem Kühlschrank vernetzt ist und je nach Inhalt Menüvorschläge unterbreitet.
Die Rezepte dazu holt sich der schlaue Ofen aus dem Internet, wo auch der Kühlschrank selbsttätig seine Bestellungen aufgibt.
Armband-Anwendungen Casio setzt seine legendäre “Technik am Armband”-Reihe fort [Schon bisher
hat die Firma von der Fernbedienung bis zum GPS alle irgend möglichen Funktionen in ihre Uhren integriert].
Neben dem MP3-Player für das Handgelenk [die Futurezone berichtete] kommt im Laufe dieses Jahres auch eine entsprechende Digitalkamera auf den Markt. Sie kann 100 S/W-Bilder
aufnehmen und speichern.
Am anderen Handgelenk kann dann der Miniprinter getragen werden, der briefmarkengroße Ausdrucke erstellt.
Rasieren und Surfen Phillips hat einen Monitor in den Badezimmerspiegel integriert, damit “Mum und Dad sich morgens über die Börsenkurse und das Wetter” kundig machen können.
Dazu stellt die Firma ein kabelloses Keyboard als zentrales Steuerelement für alle neuen “intelligenten” Haushaltsgeräte vor.
Zeit im 3D-Bild Sanyo macht mit einem 3D-Fernseher Furore, der nach einem holographieähnlichen Prinzip räumliche Bilder darstellt, für deren Wahrnehmung man keine spezielle Brille mehr braucht.
Vor unseren Wohnzimmern soll die Technik allerdings in Operationssälen und Grafikbüros zum Einsatz kommen.
Tags: bill gates, haus, internet, microsoft, mikrowelle
Thursday, January 6th, 2000
Papa, der böse Mann raucht
Großer Beliebtheit erfreut sich in der westkanadischen Provinz Britisch-Kolumbien eine gebührenfreien
Telefonnummer, unter der sich engagierte Nichtraucher offiziell über illegalen Zigarettenqualm beschweren können. Am 1. Jänner trat in der Provinz das strengste Rauchverbot Kanadas in Kraft. Es gilt unter anderem in Gaststätten, deren Besitzern empfindliche Geldstrafen drohen. Wenn am Tresen trotz des Verbots die Glimmstängel glühen, nimmt eine Behörde der Provinz telefonisch die Informationen darüber entgegen.
Bis gestern hatten bereits über 700 Menschen angerufen und größtenteils anonym Beschwerden hinterlassen.
Das Gesetz wurde zum Schutz von Angestellten verabschiedet, die durch die Arbeit in verqualmten Räumen Gesundheitsschäden davontragen können. Ein Sprecher der Arbeitsschutzbehörde WCB in Vancouver räumte ein, dass einige der Anrufer empört auf die Bestimmungen reagierten. Wirte befürchten Umsatzverluste durch ausbleibende Raucherkundschaft.
Tags: eltern, kind, papa, rauchen, vater
Sunday, January 2nd, 2000
Pole überfiel Polizisten
Pole überfiel ausgerechnet Polizisten An den Falschen geraten ist am ersten Tag des neuen Jahrtausends ein Pole. Er hat in der Wallensteinstraße in der Brigittenau vier Menschen überfallen. Einer davon war allerdings ein Polizist in Zivil.
Pistole angesetzt und ausgeraubt. Der 35-jährige Sicherheitswachebeamte Robert M. war außer Dienst unterwegs. Gegen 6.00 Uhr spricht ihn der etwa 20-jährige Pole an, hält ihm eine silberfarbene Pistole an den Kopf und fordert Geld. Der Polizist gibt ihm etwa 1.000 Schilling. Allerdings ahnt der Täter nicht, wen er gerade beraubt hat. Sein Opfer stellt sich kurzerhand in Dienst und verfolgt den Räuber.
Weil unbewaffnet, greift er nicht ein, als der Pole drei weiteren Menschen eine Pistole ansetzt und sie beraubt. Ein 58-jähriger Pensionist, eine 20-jährige Kellnerin und ein
30-jähriger Sanitäter müssen Todesangst ausstehen. Sie überstehen die Überfälle unverletzt.
Täter war illegal eingereist Währenddessen hat der überfallene Polizist Kollegen verständigt. Nur sieben Minuten nach dem ersten Überfall klicken für den Räuber die Handschellen. Die Beute von etwa 1.500 Schilling Bargeld, ein Handy und eine Gaspistole wird sichergestellt.
Der Pole war erst vor wenigen Tagen illegal nach Österreich gekommen. Ob er in den letzten Tagen noch mehr Menschen überfallen hat, wird noch geprüft.
Tags: dieb, ostblock, pole, polizei
Sunday, January 2nd, 2000
Windows Bier in Russland
Windows-Bier und Intel-Knödel
Eigenheit des russischen Markenrechts
macht es möglich
Die “Professor Solonin” Wodka-Fabrik
aus St. Petersburg hat ein Bier mit dem
Namen “Windows ’99” auf den lokalen
Markt gebracht. Möglich wird dies durch
eine Eigenheit im russischen
Patentgesetz.
“Professor Solonin” hält die russischen
“Windows”-Namensrechte für Getränke,
Lebensmittel und Tabakwaren.
Es ist internationaler Namensrechts-Standard, dass
besonders bekannte Marken produktgruppen-übergreifend
geschützt sind – nur in Russland gibt es diese Regelung
nicht. Die St. Petersburg Times berichtete schon Anfang
November über das “Windows-Bier”.
Zukünftig will “Professor Solonin”
“Windows”-Kaugummi, -Softdrinks und
Zigaretten produzieren [“Windows Ultra
Light 100” oder “Windows ohne Filter”?] .
Der Namenstransfer in abwegige
Bereiche ist in Russland weit
verbreitet: Im Oktober hat die Firma
Darya mit der Produktion von
“Intel-Fleischknödeln” begonnen.
Tuesday, December 28th, 1999
Warum überquerte das Hendl die Straße?
Franz Vranitzky: “Nun, äh, das Huhn hat eben, äh, den gegebenen
Handlungsbedarf, äh, erkannt, äh, die Straße, äh, zu überqueren.”
Erhard Busek: “Bunte Hühner wie wir wechseln eben gern den Standpunkt.
Vielleicht. ‘s wär’ doch eine Möglichkeit. Der Bürger will das so.”
Heide Schmidt: “Die Freiheit des Huhns ist unteilbar. Dafür stehen wir.
Das fordern wir dringlich ein.”
Walter Schiejok: “Meine Redaktion und ich, wir haben uns des Huhns
angenommen, und ich muß sagen, das ist doch wirklich eine Frechheit,
typisch für dieses Land – könnte man sagen – daß man über sowas auch
heute immer noch diskutieren muß. Man sollte doch wirklich glauben, ein
Huhn könnte heutzutage eine Straße überqueren, ohne von den Behörden
einen Prügel zwischen die Beine zu bekommen.”
Staberl: “Meine Generation, wir waren ja damals schon nie wirklich gegen
die Hühner, natürlich haben wir nie verstanden, warum wir nicht weiter
Hendl dazu sagen durften, obwohl sie sich ja selbst als solche sehen.”
Günter Nenning: “Ich hab mich als Huhn verkleidet und die
Flughafenautobahn überquert. Da hab ich mich das erste Mal als junger
Grüner gefühlt.”
Otto Baric: “Huhn hat Gegner maximal getrickst, gute Tackling, immer
viel vor auf Straße, wie ich alle gesagt, maximal vor und über Straße,
bevor die Gegner merkt. Ist Rezept von maximale Erfolg.”
Anton (Toni) Polster: “Ahsooo, des Hendl? Ahsooo?”
Bischof Krenn: “Es mag ja angehen, daß von Rom geduldete Hühner die
Straße überqueren, aber ich möchte mich schon klar ausdrücken, in meiner
Diöezese möchte ich das nicht sehen. Und wer anderer Meinung ist, der
kann ja mit dem Huhn gehen.”
Edith Klinger: “Ein liebes kleines Henderl hätt’ ma da, zwei Jahre alt,
stubenrein und sterilisiert. Es hat leider als letztes ein sehr
unaufmerksames Herrl ghabt – ja, sowas gibt’s leider auch immer noch –
und da ist’s beim Überqueren der Straße vorm Hof von einem bösen Auto
angefahren worden. Ja, so böse Menschen kann’s geben! Na, und jetzt
ist’s am linken Fußerl leider ein bisserl lahm. Aber bei einem lieben
Menschen, an einem guten Platzerl, legt es sicher noch ein paar Jahre
lang treu Eier. Bitte, bitte, bitte, bitte …”
Chris Lohner: “Achtung, Gleis 1, Huhn faehrt durch.”
Helmut Zilk: “Ja, is ein liebes Henderl, ich kenn’s ja noch von klein
auf, da simma noch miteinander über die Straße gangen, freut mich, daß
jetzt was aus ihm gworden is, daß’ jetzt allein über die Straßn kommt.
Mit der richtigen Einstellung geht’s ja doch, net wahr?”
Auskunft des Finanzamtes: “Angesichts der Tatsache, daß dem Huhn als
Angestellter des Hühnerhofes ohnehin das allgemeine
Verkehrsabsetzpauschale zusteht, kann eine etwaige
Straßenüberquerungsmaut nicht den Werbungskosten hinzugerechnet werden.
Außerdem ist zu überprüfen, inwieweit nicht auch eine – zumindest
teilweise – private Nutzung der
Straße vorgelegen hat. Jedenfalls sind von den Essenskosten bei der
Überquerung 20 v. H. Eigenbedarf abzuziehen. Gegen diesen Bescheid kann
innerhalb von 14 Tagen (in Worten: vierzehn) schriftlich Einspruch
erhoben werden.”
Erwin Ringel: “Das Huhn, dem man die Kindheit übergestülpt hat wie einen
Honigtopf, hat bemerkt, wie jetzt die ganze Kindheit wie der Honig an
ihm herabrinnt, und da hat es seine ganze Hühnerseele ins Spiel
geworfen, um aus dieser Kindheit auszubrechen, auszubrechen auf die
andere Seite der Straße – was der Seele der Österreicher völlig
widerstrebt.”
Bruno Kreisky: “Ich bin der Meinung, besser ein Huhn, das die Straße
überquert, als ein Arbeitsloser mehr. Ich kann Ihnen zwar momentan nicht
sagen, ob ein solcher Fall im schwedischen Modell vorgesehen ist, aber
das wird noch zu prüfen sein.”
Kardinal Groer: “…” (Schweigen)
Woody Allen (leider kein Österreicher): “Die Frage ist nicht, warum das
Huhn die Straße überquert hat, die Frage ist, muß es sich auf der
anderen Seite rasieren?”
Hugo Portisch: Und das war und ist symptomatisch für die neue Republik:
Der Wechsel der Seiten, das überbrücken von Gräben, das
Aufeinanderzugehn, quer über alle Ideologien und Straßen. Der
österreichische Weg zeigt sich wieder einmal klar am Beispiel des
einfachen Huhnes von der Straße.
Lotte Ingrisch: Ich habe mit dem toten Huhn im Jenseits kommuniziert,
und es vergibt denen, die an seinem Tod Schuld tragen.
Ernst Jandl:
Hendllllllllllllllll reeeeennnnnn! Hendl rennt Hendl rennt Hendl rennt brrm! brrrrrrrrrrrm! brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrm! brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrm!
fltscht.
Hendl tot
Peter Elstner (vor dem verschlossenen Hühnerstall): “Geht’s Hendln,
loßts mi eini!! Nur aaa Interview! Na, geht’s mochts auf, ich bin mit da
Kamera doo!!”
Alfred Hrdlicka: “Oiso, dem deppatn Hendl winsch ii die
Massentierholtunggesetze der EU auf den Hois!”
Der Herr Karl: “Neulich siach i a Hendl über d’ Strossn rennan und denk
ma … Karl, du bist es nicht!”
Stellungnahme der Wiener Freiheitlichen: “Wien darf nicht zur Hühnerfarm
werden!”
Andreas Khol: “Wir als Kraft der Mitte sind dafür, daß das Huhn in der
Mitte der Straße geht. Ehe es sich nicht glaubhaft vom linken oder
rechten Rand der Straße distanziert, ist es für uns kein Partner.”
Arnold Schwarzenegger: “Bewaigung is deis wichtigste. Deis Haindl tuat
jouggen, jouggen, jouggen.”
Otto Schenk: “Das Huhn — das wandelt auf der Strass. warum tut — das
Hendl das? Rüber wills — auf’d andre Seiten. So will ich’s denn —
nach drüb’n — geleiten.”
Ötzi (der älteste Tiroler): “Sakra, zu meiner Zeit hots desch net gebn.
Reinhold Messner: “Es handelt sich hier nicht um ein Huhn, sondern um
eine besonders kleine Ausprägung des Yeti, der mir gefolgt ist, um hier
andere Lebensformen und Landschaften zu erforschen. Nächstes Jahr
versuche ich, die selbe Straße in wenigen Minuten ohne technische
Hilfsmittel zu überqueren.”
Thursday, November 11th, 1999
Gutes Deutsch mit dem Osterreichs Beamte konfrontiert werden
Tagtaeglich erhalten wir in der PVArb (Pensionsversicherungsanstalt der
Arbeiter) Zuschriften unserer Pensionisten! Meistens sind es Ansuchen an
den Unterstuetzungsfond, es kommen aber auch Beschwerden. Mitarbeiter
von mir haben die (meist unfreiwilligen) Bonmots der letzten Jahre
zusammengetragen:
1. Ich bitte um Zuweisung von mehr Kohlen, denn ich werde den Schnupfen
nebst meiner Frau nicht mehr los.
2. Ich habe Rheumatismus und ein Kind von 4 Jahren, was auf die=20
Feuchtigkeit zurueckzufuehren ist.
3. Ich habe eine Tochter und vier Soehne und wir sind alle beschraenkt,
da wir nur zwei Betten haben. In dem einen schlafen die Buben, in dem
anderen meine Tochter und ich, was gegen die Zucht ist.
4. Ich bin seit 2 Monaten verheiratet und habe keine Familienwohnung,
Meine Frau ist schon in anderen Umstaenden. Nun frage ich: “Muss das
sein?”
5. Ich moechte dringend eine groessere Wohnung zugewiesen haben, da ich
einen grossen Heiratsdrang verspuere.
6. Ich habe bereits einen Antrag auf Schwangerschaft gestellt. Mit
dieser Zuteilung wollen sie bitte warten, bis ich mit den Kindern im
klaren bin.
7. Mein Mann muss dringend eine neue Hose haben. In der alten habe ich
schon mehrmals das Gesaess geflickt und das haelt er mir jeden Abend
vor.
8. Ich muss bitten, mich innerhalb von 8 Tagen zu befriedigen, sonst
muss ich mich an die oeffentlichkeit wenden.
9. Mein Mann braucht fuer die Taetigkeit als Musiker unbedingt eine neue
Hose, weil er in der alten keine Musik mehr machen kann.
10. Es seids alles oarschlecha. Wenn ich die Rente nicht kriege, gehe
ich einbrechen. Arbeitsamt sagt, ich krieg nichts mehr. Arbeiten um
6000,- geh ich nicht. Ich habe schon zehn Jahre gearbeitet. Wehe ich
krieg die Rente nicht. Es gibt nur eine Partei, das ist und bleibt die
KPoe. Es sozialistischen Sozialschweine, es!
11. Mein Mann ist mit den Nerven und dem Kleiderschrank
zusammengebrochen.
12. Ich bitte um ein paar neue Bettuecher, da die alten schon sehr duenn
sind und keine Strapazen mehr aushalten.
13. Unsere Wohnung ist so feucht, dass wenn ich mit meiner Frau nur ein
paar Minuten zusammenliege, dampft die Bettdecke.
14. Mein Mann macht keine Geschaefte mehr und wenn er welche macht, sind
es nur Tropfen auf den heissen Stein.
15. In dieser Wohnung kann ich nicht bleiben, da ich dauernd der
Sittlichkeit ausgesetzt bin.
16. Hiermit stelle ich den Antrag auf ein gebrauchtes Bett mit Inhalt.
17. In der Kammer schlaeft meine Tochter und ueber ihr die Gasuhr.
Dieselbe kommt im naechsten Monat nieder. Nun frag ich:”Wohin mit ihr?”
18. Frau Milutinovic laesst dauernd ihr Wasser mit grossem Getoese
ablaufen. ich bitte, einen Mann zur Abhilfe zu schicken.
19. Der Beamte, der was meine Kohlen abgelehnt hat, der soll einmal bei
mir schlafen, damit er spuert, was fuer ein kaltes Loch ich habe.
20. Ich bin 72 Jahre alt, meine Frau 68. Wir haben 9 Kinder gezeugt und
tun unsere Pflicht heute noch, aber bei dem Schnee und bei der Kaelte
ist es uns ohne Schuhe nicht mehr moeglich.
21. Bitte schicken sie mir schnell einen Elektriker, sonst muss ich
wieder die Kerze heute Nacht nehmen.
Tags: amt, beamte, kunden
Sunday, September 26th, 1999
Der letzte Mensch ohne Windows95
Es klopfte an der Tür. Es war der Mann von Microsoft.
“Nicht Sie schon wieder”, sagte ich.
“Entschuldigen Sie bitte”, sagte er lammfromm, “ich vermute Sie wissen
warum ich hier bin.”
In der Tat wußte ich das. Microsofts 300 Millionen Dollar Kampagne war
darauf ausgelegt jeden Men-schen auf diesem Planeten davon zu
überzeugen, daß das Betriebssystem Windows 95 ein wesentlicher, manche
würden sagen ein maßgebender Teil des Lebens sei. Das Problem war, das
es nicht jeder gekauft hatte. Genauer, ich hatte es nicht gekauft. Ich
war das letzte menschliche Wesen ohne Windows 95. Und nun stand da
dieser kleine Mann von Microsoft in meiner Tür, und er würde kein ‘Nein’
als Antwort ak-zeptieren.
“Nein” sagte ich.
“Sie wissen, das ich das nicht akzeptieren kann” sagte er, während er
einen Karton des Windows 95 aus seiner Aktentasche zog. “Kommen Sie. Nur
ein einziges Exemplar. Das ist alles worum wir Sie bitten.”
“Kein Interesse”, sagte ich. “Sehen Sie, gibt es nicht irgend jemand
anderen den sie damit langweilen kön-nen? Es muß doch noch jemand
anderen geben der noch kein Exemplar hat.”
“Ehh, nein”, sagte der Microsoft Mann, “Sie sind der einzige.”
“Das können sie nicht ernst meinen. Es hat doch nicht jeder auf dieser
Welt einen Computer”, sagte ich. “Zur Hölle es hat nicht jeder auf
dieser Welt einen PC! Manche haben einen Macintosh mit einem eigenen
Betriebssystem. Und manche Leute mit einem PC benutzen OS/2, obwohl ich
hörte das sei nur ein Ge-rücht. Kurz und gut, es gibt Leute, die haben
einfach keine Verwendung für Windows 95.”
Der Microsoft Mann schaute verwirrt. “Ich verstehe Sie nicht”, sagte er.
“Verwendung!”, schrie ich. “Verwendung! Verwendung! Verwendung! Warum
sollte ich es kaufen, wenn ich keine Verwendung dafür habe?”
“Also, ich weiß nichts über das ‘Verwenden’ auf das sie da ansprechen,”,
sagte der Microsoft Mann, “Alles was ich weiß ist, daß unseren Akten
zufolge jedermann auf diesem Planeten ein Exemplar besitzt.”
“Leute ohne Computer?”
“Besitzen es,”
“Amazonas Indianer?”
“Wir mußten ein paar Malaria Fälle in Kauf nehmen, aber ja”
“The Amish.”
“Treffer.”
“Heh, was soll das,” sagte ich. “Die tragen noch nicht einmal Buttons.
Wie haben sie die dazu gebracht ein Betriebssystem zu kaufen?”
“Wir haben ihnen erzählt in Wirklichkeit seien 95 kleine Fenster in der
Packung,” gab der Microsoft Mann zu. “Irgendwie war das wohl eine Lüge.
Was bedeutet das wir alle in die Hölle kommen werden, jeder einzelne
Mitarbeiter von Microsoft.” Er war für eine Minute recht bedrückt, aber
dann drehte er wieder voll auf. “Aber das ist nicht der Punkt”, sagte
er. “Der Punkt ist, das JEDER ein Exemplar hat. Außer Ih-nen.”
“Na und?”, sagte ich. “Wenn jeder von einer Klippe springt, würden Sie
von mir erwarten, das ebenfalls zu tun?”
“Wenn wir 300 Millionen Dollar ausgegeben hätten um es bekannt zu
machen? Unbedingt!”
“Nein.”
“Oh Gott, nun das schon wieder,” sagte der Microsoft Mann. “OK. Ich sage
Ihnen was. Ich werde Ihnen ein Exemplar geben. Umsonst. Nehmen Sie es
und installieren Sie es auf Ihrem Rechner.” Er wedelte mit dem Karton
vor meiner Nase.
“Nein”, wiederholte ich. “Das ist nicht persönlich gemeint. Aber ich
brauche es nicht. Und mal ehrlich, hat mich dieser ganze Werberummel
geärgert. Ich meine, es ist ein Betriebssystem! Toll. Wunderbar. Riesig.
Was auch immer. Aber ihr Typen preist es an als würde es für den
Weltfrieden sorgen oder so etwas.”
“Tat es auch.”
“Pardon?”
“Weltfrieden. Das war ein Teil des ursprünglichen Entwurfs. Wirklich.
Ein einziger Button. Klicken sie drauf, und puff, aus ist es mit Krieg
und Hunger. So einfach.”
“Und was passierte?”
“Na ja, Sie kennen das ja,” sagte er. “das belegte eine Menge
Plattenplatz. Wir mußten uns entscheiden zwischen ihm und dem Microsoft
Network. Wie es auch sei, wir konnten nicht rauskriegen, wie man mit dem
Weltfrieden Gewinn macht.”
“Hauen Sie ab”, sagte ich.
“Das kann ich nicht”, sagte er ” ich werde umgebracht, wenn ich
versage.”
“Sie belieben zu scherzen”, sagte ich.
“Sehen Sie,” sagte der Microsoft Mann, “Wir habe es an die AMISH
verkauft. Die Amish! Genau jetzt öffnen sie gerade die Schachteln und
stellen fest, das sie betrogen wurden. Wir werden auf Mistgabeln
gespießt, wenn wir je wieder einen Fuß nach Pennsylvania setzen. Aber
wir haben es geschafft. Aber das Sie sich weigern ist ärgerlich. Es ist
ärgerlich für die Firma. Es ist ärgerlich für das Produkt. Es verärgert
BILL!”
“Bill Gates kümmere ich doch nicht” sagte ich.
“Er sieht gerade zu,” sagte der Microsoft Mann. “Er hat sich extra dafür
einen von diesen militärischen Spionagesatelliten gemietet. Der hat auch
einen von diesen Hochenergie-Lasern. Sie setzen mich vor die Tür. Zapp.
Ich bin ein Häufchen graue Asche.”
“Das würde er nie tun”, sagte ich, “Er könnte ja versehentlich das
Exemplar von Windows 95 treffen.”
“Oh, Bill ist ziemlich gut mit dem Laser geworden”, sagte der Microsoft
Mann nervös. “OK. Ich bin zwar nicht auf sowas vorbereitet, aber Sie
lassen mir keine andere Wahl. Wenn Sie diese Schachtel Windows 95
nehmen, dann werden wir Sie fürstlich belohnen. Genauer werden wir ihnen
eine Insel in der Karibik schenken. Wie klingt Montserrat?”
“Schrecklich. Dort gibt es einen aktiven Vulkan.”
“Aber nur einen ganz kleinen,” sagte der Microsoft Mann.
“Sehen Sie, “, sagte ich, “selbst wenn Sie mich WIRKLICH überzeugen
Windows 95 zu nehmen, was machen Sie dann? Dann haben sie den ganzen
Markt unter Kontrolle. Das wars dann. Keine neuen Welten zu erobern. Was
machen Sie dann?”
Der Microsoft Mann kramte eine andere Schachtel raus, und gab sie mir.
“‘Windows 95….für Tiere’?!?!?”
“Es gibt jede Menge Haustiere da draußen”, erklärte er mir.
Ich knallte schnell die Tür zu. Es gab ein überraschtes Stöhnen, das
Geräusch eines Lasers und dann nichts mehr.
Saturday, June 5th, 1999
<Krokodil> *mjam*
Auf seiner Flucht entkam ein mutmaßlicher Dieb in Kenia zwar der Polizei, nicht aber hungrigen Krokodilen. Wie die
kenianische Tageszeitung “East African Standard” heute berichtete, hatte der Mann gestern angeblich Wellblechplatten vom
Gelände des Krankenhauses der Ortschaft Ngao, im Osten des Landes,
gestohlen.
Auf ihrer Jagd nach dem Dieb stießen Polizisten den Mann in den von Krokodilen bevölkerten Fluß. Dort fiel er den hungrigen Tieren zum Opfer.
Sunday, May 23rd, 1999
Polizei von England zu laut!
Die neuen Hosen der britischen Polizei sind zu laut. Ein “lautes Rascheln” von neuen regenfesten Beinkleidern, die
in 20 Städten des Landes ausprobiert wurden, mache deren künftige Anschaffung für alle britischen Polizisten höchst unwahrscheinlich, berichtete die Zeitung “The Sunday Telegraph”.
“Man hätte uns genausogut eine Sirene und Blaulicht anziehen können”, klagte ein Beamter in North Yorkshire über die Hosen. “Es scheint, daß die Hosen so rascheln, daß das sehr irritiert, wenn man auf der Straße geht. Und das kann natürlich auch Verdächtige aufmerksam machen”, zitierte das Blatt einen Polizeisprecher.
Auf bewährte Technologie setzt die Polizei in Birmingham mit entgegengesetzter Absicht: Sie hat beschlossen, die Anfang der
sechziger Jahre abgeschafften Trillerpfeifen wieder einzuführen und 300 Pfeifen zu bestellen. Es habe sich gezeigt, daß dies ein vorzügliches Mittel sei, um auf sich aufmerksam zu machen.
Tags: england, grossbritannien, polizei
Tuesday, May 18th, 1999
Bierflasche mit Temperatur-Sensor
Biertrinker sollen künftig bereits auf dem Flaschen-Etikett die korrekte Temperierung ihres Gerstensaftes
ablesen können. Als eine der ersten deutschen Brauereien hat am Dienstag das hessische Unternehmen Pfungstädter ein Flaschenbier mit einem sogenannten Temperatur-Sensor auf den Markt gebracht.
Nach Angaben von Firmensprecherin Susanne Bacher erscheint bei der idealen Trinktemperatur von sechs bis acht Grad ein sogenannter
grüner Frischestern auf dem Etikett, bei Überschreitung der Temperatur verschwinde die Anzeige wieder. Möglich wird das durch eine Thermofarbe, die nur in einem bestimmten Temperaturspektrum sichtbar sei.
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